Cleantech Estland: ABB liefert Ladeinfrastruktur für Elektroautos
Cleantech & Elektroauto News / Zürich, Estland. Der Schweizer Technologiekonzern ABB, Konkurrent von Siemens und General Electric, hat den Auftrag erhalten, in Estland 200 Schnellladestationen für Elektroautos aufzubauen. Die Auslieferung soll bereits im zweiten Quartal 2012 beginnen – es handelt sich nicht nur um den größten Auftrag für Ladeinfrastruktur in Europa, sondern auch um die konsequente Ausrichtung eines ganzen Landes auf Ladeinfrastruktur für Elektroautos.
In Estland will die Regierung Schnellladesäulen in allen eher städtisch geprägten Gebieten mit mehr als 5.000 Einwohnern Schnellladestationen aufbauen. Auf Hauptverkehrsstrassen soll alle 50 Kilometer eine Schnellladesäule installiert werden. Damit wird die bei weitem höchste Dichte an Gleichstrom-Ladestationen in Europa geschaffen. Die Investitionen in die Elektromobilität werden anhand des „Green Investment Scheme“ finanziert, der wiederum von der Exportkreditagentur KredEx gefördert wird und Teil des Regierungsplans zur Senkung der CO2-Emissionen ist. Die Regierung Estlands hat im vergangenen Jahr 507 Elektrofahrzeuge des Typs Mitsubishi i-MiEV für Sozialarbeiter im gesamten Land erworben. Der Erwerb privater Elektroautos wird in Estland mit bis zu 50 Prozent durch die Regierung gefördert.
Bis Ende 2012 sollen die Ladesäulen von ABB, es handelt sich um Gleichstrom-Ladestationen des Terra-Systems, in Betrieb genommen werden. Anschließend wird ABB vor Ort den Support für die Sicherstellung des Netzbetriebs und IT-Leistungen übernehmen. Partner im Projekt der ABB sind G4S und NOW! Innovations. Die Gleichstrom-Ladestationen sind von ABB seit knapp 9 Monaten im kommerziellen Einsatz. Damit soll die Ladezeit üblicher Elektroautos lediglich 15 bis 30 Minuten betragen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.