Fluence erhält 125 Millionen Dollar von Investor aus Katar

Qatar Investment Authority beteiligt sich an Fluence, dem Stromspeicher-Unternehmen von AES und Siemens.

Das Cleantech-Unternehmen Fluence plant nach dem Einstieg eines Investors aus Katar den Bau der größten Batterie der Welt in Australien. Zwei Lithium-Ionen-Batterien sollen eine Leistung von jeweils 250 Megawatt erbringen – und in den Bundesstaaten Victoria und New South Wales entstehen. Damit soll, wie auch bereits in anderen Bundesstaaten üblich, das Stromnetz stabilisiert werden. Das Wachstum dieses Geschäftsmodells ist beeindruckend: Fluence hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr 2020 auf rund 500 Millionen Dollar verfünffacht.

Erst im Juni 2020 berichtete Cleanthinking über das Vorhaben in Australien, mit dem Bau der Zwillingsbatterien. Jetzt nimmt auch dieses Projekt mit dem Investment aus Katar Fahrt auf. Siemens und AES behalten jeweils 44 Prozent der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen, während Qatar Investment Authority einen Anteil von zwölf Prozent bekommt.

Laut Webseite hat Fluence in der Zwischenzeit exakt 100 Energiespeicher-Projekte unterschiedlicher Größenordnung realisiert. Das macht sich auch beim Umsatz bemerkbar: AES-CEO Andrés Gluski geht davon aus, dass Fluence seinen Jahresumsatz 2020 auf 500 Millionen Dollar verfünffachen konnte. Damit sieht sich das Unternehmen als Marktführer – trotz Konkurrenten wie Neoen.

Neoen – das Unternehmen arbeitet mit Tesla zusammen – hat vor kurzem einen Vertrag mit dem Australian Energy Market Operator AEMO geschlossen, um Netzdienstleistungen zu erbringen. In diesem Kontext entsteht mit der Victorian Big Battery in Geelong ein weiterer, großer Batteriespeicher (300 MW / 450 MWh). Das zeigt, dass sowohl Fluence als auch Siemens oder Neoen in einer ähnlichen Liga der Skalierung spielen. Als Netz-Partner agiert Ausnet Services.

Fluence ist aber bei weitem nicht nur in Australien aktiv. Ein aktuelles Projekt ist etwa ein 112-Megawatt-Projekt in der Nähe eines Solarkraftwerks in Chile. Mit dem neuen Investor aus Katar an Bord dürfte Fluence auch einen guten Marktzugang in Katar und angrenzenden Ländern gewonnen haben. Dort ist die Produktion von Solarenergie besonders günstig – Batteriespeicher können helfen, diese Energie auch lokal zur Versorgung rund um die Uhr zu nutzen.

Fluence beabsichtigt, den Nettoerlös aus der Privatplatzierung durch den Investor aus Katar dazu zu verwenden, um die Entwicklung des Produktangebots, insbesondere digitaler Produkte, weiter zu beschleunigen und bestehende Produkte in mehr Märkten weltweit einzuführen.

Wir glauben, dass das globale Problem des Klimawandels nur durch die Kombination der Fähigkeiten von Technologen und Investoren aus der ganzen Welt angegangen werden kann.

Manuel Perez Dubuc, Chief Executive Officer von Fluence

QIA, der Fluence-Investor aus Katar, ist eines von sechs Gründungsmitgliedern der One Planet Sovereign Wealth Fund Initiative, die den Klimawandel in finanzielle Entscheidungen einbezieht, und die vorgeschlagene Investition unterstreicht den wachsenden Fokus von QIA auf die Entwicklung grüner Technologien.

Das Fluence-Team ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine treibende Kraft in der globalen Energiespeicherbranche und hat immer wieder neue Märkte erschlossen und Pionierarbeit für neue Anwendungen geleistet. In diesem Sommer kündigte das Unternehmen seinen Tech Stack der sechsten Generation an, der aus integrierter Hardware, Betriebssoftware und digitalen Intelligenzmaschinen besteht.

Dieser Tech Stack basiert auf 12 Jahren geschützter Betriebsdaten von Systemen im Feld und ermöglicht eine schnellere Bereitstellung von standardisierten, modularen Systemen, niedrigere Systemkosten und flexibel anpassbaren Lösungen für individuelle Kundenanforderungen. Im Oktober 2020 gab Fluence zudem die Übernahme der KI-gesteuerten Software und digitalen Intelligenzplattform von AMS für erneuerbare Energien und Energiespeicher bekannt, die den Ertrag von Energiespeicheranlagen in Großhandelsmärkten deutlich verbessern soll.