Lithium-Metall-Batterie: General Motors führt Finanzierungsrunde des Cleantech-Startups SES an
GM setzt auf Li-Metall-Batterie für künftige Elektroautos.
General Motors geht – ähnlich wie Volkswagen – mittlerweile konsequent den Weg der Elektrifizierung von Autos – neuerdings mit der Lithium-Metall-Batterie von SES. Ähnlich wie VW, Daimler oder BMW plant GM schon heute die nächste Batterie-Generation für diese Fahrzeuge. Während Volkswagen mit dem gehypten Cleantech-Startup Quantumscape kooperiert, setzt Daimler zumindest im eCitaro-Elektrobus auf Feststoff-Batterien aus dem Bolloré-Konzern. BMW wiederum hat sich an Solid Power beteiligt (gemeinsam mit Hyundai und Ford). Und GM? Der amerikanische Autobauer hat sich jetzt auch an der Series-D-Finanzierungsrunde von SES beteiligt.
SES hat in der Finanzierungsrunde 139 Millionen US-Dollar eingeworben. Das Cleantech-Startup aus Singapur bzw. Boston entwickelt eine Li-Metall-Batterie, und wird von GM bereits seit sechs Jahren unterstützt. Weitere haben zur Investition folgende Unternehmen beigetragen: SK Inc., Temasek, Applied Ventures LLC, Shanghai Auto und Vertex.
SES ist ein integrierter Hersteller von Li-Metall-Batterien mit starken Fähigkeiten in den Bereichen Material, Zelle, Modulen, KI-gesteuerten Sicherheitsalgorithmen und Recycling. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Singapur und besitzt Niederlassungen in Boston, Shanghai und Seoul.
Interessant ist der Status der Batterietechnologie von SES, die Chef Hu Qichao beschreibt. Als Schlüsselelement für die eigenen Li-Metall-Batterien hat SES einen Elektrolyten entwickelt, der sowohl auf der Anoden- wie auch auf der Kathodenseite genutzt wird. Im Unterschied dazu gibt es Cleantech-Startups wie Theion, die sich auf „Semi“- oder „Quasi“-Feststoffbatterien konzentrieren. Hier wird er flüssige Elektrolyt nur auf einer Seite durch ein anorganisches Material ersetzt.
Mit dem frischen Kapital will SES dieses Schlüsselmaterial verbessern und die Skalierung der aktuellen Zelle von der Batteriegrößte für ein iPhone auf Elektroauto-Größe realisieren. Zusätzlich strebt das Unternehmen die gezielte Überwachung und Verwaltung der Zellleistung an.
Bis SES-Batterien in GM-Fahrzeugen zum Einsatz kommen, muss die Technologie aber auch noch den Freigabeprozess des amerikanischen Autobauers bestehen. Insgesamt wird das rund drei Jahre dauern, bis die Akkus kommerziell verfügbar sind.
Festkörper-Batterien unterscheiden sich derzeit noch deutlich voneinander. Es ist unklar, welche Entwicklungen zu echten Verbesserungen führen werden. All diesen Lösungen gemein ist, dass den sogenannten Solid-State-Batterien der flüssige Elektrolyt fehlt oder teilweise fehlt, der die Funktion hat, die Elektronen (Elektrizität) zwischen der positiven (Kathode) und negativen (Anode) Elektrode zu bewegen.
Die Nachteile flüssiger Elektrolyte in klassischen Lithium-Ionen-Batterien sind deutlich: Sie begrenzen die verwendbaren Elektroden-Materialien, schränken die wiederaufladbare Batterie in Form und Größe ein. In der Regel sind flüssige Elektrolyte entflammbar, was ein oft aufwändiges Thermomanagement notwendig macht.
Feststoff-Akkus hingegen sind deutlich sicherer, brennen in der Regel nicht und können Metallelektroden oder sogar komplexere, interne Designs verwenden, um Energie zu speichern und sie schneller zu transportieren. Meist führt das zu einer höheren Leistung sowie der schnelleren Lademöglichkeit. Auf diese Technologie setzt auch das Cleantech-Startup EnergyX.
„SK Inc. ist kontinuierlich bestrebt, in Schlüsseltechnologieunternehmen im Bereich der Batteriematerialien zu investieren, die mit dem schnellen Wachstum des EV-Marktes immer wichtiger werden“, sagte Yangtaek Kim, Executive Vice President von SK, Inc. „Wir freuen uns, dass wir SES unterstützen, das der nächsten Generation von Batterien macht, und wir glauben, dass es die
der globalen EV-Industrie einen bedeutenden Wandel bringen wird.“
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.