Hohe Wärmepumpen-Akzeptanz und Nutzerzahlen: Heizung als beliebte Option für Hausbesitzer
Eigenheimbesitzer setzen auf Wärmepumpen als wahrscheinlichste Lösung. Thermondo-Analyse zeigt Wärmepumpen-Akzeptanz.
Der deutsche Bundestag hat am 8. September das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet, das die Nutzung erneuerbarer Energien weiter vorantreiben soll. In diesem Zusammenhang gilt die Wärmepumpe für die meisten Einfamilienhausbesitzer als die wahrscheinlichste Option, um die neue Vorgabe von 65 Prozent erneuerbarer Energien zu erfüllen oder kurz: Die Wärmepumpen-Akzeptanz ist hoch. Aus diesem Anlass hat Thermondo eine Umfrage unter 1.000 Hausbesitzern in Deutschland durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht, zusammen mit eigenen Daten von über 2.500 Wärmepumpen-Installationen.
Philipp Pausder, Gründer und CEO von thermondo, äußerte sich zur Verabschiedung des GEG und dem Anstieg der Nutzung von Wärmepumpen: „Das Warten hat ein Ende. Der Bundestag hat mit dem GEG für Klarheit gesorgt. Mit unserer Erfahrung aus über 2.500 Wärmepumpen-Installationen können wir zusätzliche Klarheit schaffen und Mythen rund um die Wärmepumpe entkräften. Unsere Daten zeigen deutlich: Der Umstieg ist auch im Altbau problemlos möglich. Für die meisten Hausbesitzer ist die Wärmepumpe die beste Heizoption. Dieses Verständnis hat sich bei den Hauseigentümern trotz der intensiven Debatte um das GEG parteiübergreifend durchgesetzt, wie unsere Umfrage zeigt.“
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Zwei Drittel der Hausbesitzer ziehen Wechsel zur Wärmepumpe in Betracht
In einer Umfrage mit dem Meinungsforschungsinstitut Appinio hat das Cleantech-Unternehmen das Stimmungsbild der Hauseigentümer in Deutschland erfasst. Dabei zeigte sich, dass die Mehrheit der Befragten offen für den Einsatz einer Wärmepumpe ist. Rund zwei Drittel (67,7 Prozent) halten den Kauf einer Wärmepumpe für wahrscheinlich oder haben bereits den Wechsel vollzogen. Dem gegenüber stehen 32,4 Prozent, die es als unwahrscheinlich einschätzen, eine solche Heizung anzuschaffen.
Die Hauptmotivation für den Wechsel zur Wärmepumpe ist die Wirtschaftlichkeit beim Heizen. Ganze 61,3 Prozent der Hausbesitzer, die sich für eine Wärmepumpe entscheiden würden, versprechen sich von einem Wechsel sinkende Heizkosten. Außerdem spielt auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: Fast die Hälfte der Befürworter (45,9 Prozent) ist davon überzeugt, dass die Wärmepumpe einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Daneben erhoffen sich 41,9 Prozent eine Wertsteigerung ihrer Immobilie durch den Einsatz der Wärmepumpe. Mehr als ein Drittel der Befragten (37,2 Prozent) zieht die Wärmepumpe aufgrund der Versorgungssicherheit und 31,7 Prozent aufgrund der Unabhängigkeit bei der Energieversorgung in Betracht.
Für viele Eigenheimbesitzer spielen erschwingliche Preise eine entscheidende Rolle bei der Wärmepumpen-Akzeptanz. Unter denjenigen, die den Wechsel zur Wärmepumpe als unwahrscheinlich ablehnen, nennen 46,5 Prozent die hohen Anschaffungskosten als Hauptgrund gegen den Wechsel. Ein verbreiteter Mythos besagt zudem, dass eine Wärmepumpe nur mit einer Fußbodenheizung betrieben werden kann.
Rund ein Drittel dieser Gruppe (33,3 Prozent) nennt das Fehlen einer Fußbodenheizung als Grund gegen die Wärmepumpe. Darüber hinaus führen rund ein Viertel (23,9 Prozent) den Mangel an finanziellen Mitteln und die Beschaffenheit des eigenen Hauses (25,8 Prozent) als Gegenargumente an. 18,9 Prozent der Skeptiker nennen auch die Unklarheiten bei der staatlichen Förderung als Grund, beim Kauf einer Wärmepumpe zurückhaltend zu sein.
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Hohe Wärmepumpen-Akzeptanz bei Anhängern von CDU/CSU und AfD
Bei der Frage nach der Wahlabsicht zeigte sich, dass 24,6 Prozent der Befragten die AfD und 24 Prozent die CDU/CSU angeben würden. Die für das GEG verantwortlichen Parteien der regierenden Ampelkoalition, SPD, Grüne und FDP, wurden hingegen von jeweils 15,2 Prozent, 9,6 Prozent und 8,6 Prozent der Immobilienbesitzer genannt. 12,5 Prozent der Befragten würden nicht wählen gehen. Unabhängig von den Parteipräferenzen halten die meisten Wähler den Kauf einer Wärmepumpe für wahrscheinlich.
Selbst unter Nichtwählenden und AfD-Wähler kann sich über die Hälfte (57 Prozent) den Kauf einer Wärmepumpe vorstellen. Bei den Wählerinnen von CDU/CSU liegt dieser Anteil sogar bei 74 Prozent. Anhänger der Ampel-Parteien würden sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für die Wärmepumpe entscheiden als die Wähler der AfD und CDU/CSU. Am wahrscheinlichsten ist der Kauf einer Wärmepumpe unter den Wähler der Grünen (80 Prozent).
Wärmepumpe im Altbau im Einsatz – auch ohne Fußbodenheizung
Thermondo kann viele der genannten Gegenargumente aus der Erfahrung mit der Installation von Wärmepumpen entkräften. Die über 500 festangestellten Handwerker des Unternehmens haben über 2.500 Wärmepumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern installiert. Entgegen immer noch verbreiteter Meinungen ist die Wärmepumpe auch im Altbau problemlos möglich: 40 Prozent der von Thermondo mit Wärmepumpen ausgestatteten Häuser wurden vor 1975 erbaut, weitere 42 Prozent zwischen 1975 und 2000.
Nur 18 Prozent waren Neubauten mit einem Baujahr von 2000 oder jünger. Knapp drei Viertel der Wärmepumpen wurden in Häusern mit einer Wohnfläche von 100 bis 200 Quadratmetern verbaut, weitere 17 Prozent in größeren Gebäuden. In den meisten Häusern waren keine aufwändigen Sanierungsmaßnahmen erforderlich: Lediglich rund 16 Prozent der Fälle erforderten den Austausch einzelner Heizkörper, um den effizienten Betrieb der Wärmepumpe zu gewährleisten. Nur 13 Prozent der Objekte waren ausschließlich mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.
Die Umfrage-Daten zur Wärmepumpen-Akzeptanz wurden im August 2023 in einer Online-Befragung unter 1.000 Hausbesitzer erhoben, die von Thermondo in Auftrag gegeben wurde. Die Daten zu den verbauten Wärmepumpen basieren auf den bereits installierten 2.500 Geräten bis Ende August 2023.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.