Clean Earth Magnet: Cleantech-Startup entwickelt Dauermagnete ohne kritische Metalle
Die Lösung von Niron Magnetics basiert auf Eisennitrid und könnte Motoren und Generatoren entscheidend sauberer machen.
Bislang ist die Transformation auf Dauermagnete angewiesen, die auf Seltenen Erden und anderen kritischen Rohstoffen basieren. Clean Earth Magnete des Cleantech-Startups Niron Magnetics aus Minnesota sollen dies ändern. Die Lösung ist patentrechtlich geschützt und könnte Elektromotoren Nutzfahrzeuge oder Generatoren für Windkraftanlagen umweltfreundlicher machen. Der Clou: Die Lösung basiert auf Eisennitrid und Stickstoff – Materialien und Stoffe, die breit verfügbar sind. Jetzt hat das Unternehmen hochkarätige Investoren gewonnen.
Niron Magnetics ist dabei, den weltweit ersten fortschrittlichen Herstellungsprozess für die Massenproduktion von Dauermagneten zu entwickeln, der auf einer bislang ungenutzten Materialzusammensetzung beruht. Die patentrechtlich geschützte Clean Earth Magnet-Technologie basiert auf Eisennitrid und ermöglicht Magnete, die eine inhärent hohe Magnetisierung aufweisen, frei von Seltenen Erden und anderen kritischen Materialien sind. Gelingt die Massenfertigung könnte dies zu einer großen Veränderung in der Konstruktion neuer Elektromotoren und Generatoren führen.
Dauermagnete werden in verschiedenen Industriezweigen benötigt, wie beispielsweise in der Unterhaltungselektronik, im Transportwesen und in der Audiotechnik. Da Unternehmen vermehrt nach umweltfreundlicheren und effizienteren Alternativen zu Seltenen Erden suchen, bietet Niron Magnetics mit seinen Clean Earth Magneten eine Lösung, die auf Eisennitrid basiert. Diese Lösung ist umweltverträglich, weltweit verfügbar und zuverlässig.
Niron Magnetics sichert sich 33 Millionen Dollar Venture Capital
Mit dieser neuen Finanzierung will Niron Magnetics seine Pilotproduktionsanlagen ausbauen und damit seine Fähigkeit verbessern, verschiedene Kundenkreise zu bedienen und Prototyp-Programme zu realisieren. Darüber hinaus wird das Unternehmen seine Produktionskapazitäten ausbauen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, und seine Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen beschleunigen, um eine kontinuierliche Verbesserung von Leistung und Effizienz zu erreichen.
„Wir sind begeistert, dass führende globale Unternehmen wie Samsung Ventures, Allison Transmission und Magna das Potenzial unseres Clean Earth Magneten erkennen, um Industrien zu verändern und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen“, sagte Jonathan Rowntree, CEO von Niron Magnetics. „Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit allen unseren Investoren und Partnern, um eine seltenerdfreie Alternative in der Magnetik zu ermöglichen.“
Die Liste der Investoren in Niron Magnetics und die Clean Earth Magnete ist lang und klangvoll:
- Samsung Ventures
- Allison Transmission
- Magna
- Shakopee Mdewakanton Sioux Community
- University of Minnesota
- GM Ventures
- Stellantis Ventures
- Volvo Cars Tech Fund
Die Investorenschar zeigt, wie groß das Interessen an den neuartigen Magneten insbesondere in der Automobilindustrie ist. Gerade für Nutzfahrzeuge könnten die Dauermagnete eine wichtige Innovation darstellen. „Die Clean Earth Magnet-Technologie von Niron Magnetics ist ein Beispiel für eine Lösung, von der wir glauben, dass sie ein Baustein für unsere zukünftigen nachhaltigen Produktinnovationen sein könnte“, so Josh Berg, Managing Director, Technology Investments and Ventures bei Magna.
Samsung setzt auf Clean Earth Magnete
Samsung Ventures ist indes überzeugt, dass die Technologie von Niron Magnetics das Potenzial hat, den Unterhaltungselektronik- und Audiomarkt zu revolutionieren. Denn auch hier werden leistungsstarke Alternativen ohne Seltene Erden zu herkömmlichen Magneten benötigt.
Lesen Sie auch: Transformation als Jahrhundertaufgabe: Mehr Mut gefordert (cleanthinking.de) und Ökologische Transformation: Das Menschheits-Projekt (cleanthinking.de)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.