Copernicus-Bericht: 2024 war der heißeste Sommer aller Zeiten
Die globale Erderwärmung durch den Klimawandel hat sowohl Europa als auch der Welt insgesamt zugesetzt.
Der heißeste Sommer 2024 hat in weiten Teilen nicht nur für schweißtreibende Temperaturen und erdrückende Wetter-Kapriolen gesorgt, sondern auch für einen neuen Eintrag in den Annalen der Klimaforschung: Laut dem europäischen Klimadienst Copernicus war es der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Und zwar sowohl global als auch in Europa. Die Durchschnittstemperaturen von Juni bis August lagen weltweit 0,69 Grad Celsius über dem historischen Mittel und übertrafen damit den bisherigen Rekord von 2022.
Die Copernicus-Analyse unterstreicht die Dringlichkeit, den Klimawandel entschieden zu bekämpfen, und verdeutlicht die bereits spürbaren Auswirkungen der globalen Erwärmung.
Europa im Brennpunkt: Ein Sommer der Extreme
Besonders betroffen war Europa, wo die Durchschnittstemperatur im Sommer 2024 um 1,54 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel lag und damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2022 übertraf. Insbesondere der Mittelmeerraum und Osteuropa litten unter extremer Hitze, mit zahlreichen Regionen, die die heißesten Sommertemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichneten.
Diese Entwicklung bestätigt die wissenschaftlichen Prognosen, dass sich Europa schneller erwärmt als viele andere Regionen der Welt.
Globale Auswirkungen: Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Extremwetter
Die Auswirkungen der extremen Hitze waren weltweit spürbar. Von verheerenden Waldbränden in Griechenland und Kanada bis hin zu tragischen Hitzetoten bei der Hadsch-Pilgerfahrt in Saudi-Arabien und anderen Ländern – die Folgen des Klimawandels sind bereits heute Realität. China erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961, und auch in den USA führten historische Höchsttemperaturen zu erheblichen Beeinträchtigungen, einschließlich Ausfällen im Bahnverkehr.
Selbst auf der Südhalbkugel, wo gerade Winter herrschte, waren die Auswirkungen spürbar: Australien verzeichnete den heißesten August seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1910.
2024 auf Rekordkurs: Ein Jahr der Extreme
Die alarmierenden Daten des Copernicus-Berichts deuten darauf hin, dass 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden wird. Nur ein drastischer und beispielloser Temperatursturz in den verbleibenden Monaten könnte diesen Trend noch umkehren. Die anhaltende Meereshitze, die seit April 2023 Rekordwerte erreicht, trägt zusätzlich zur globalen Erwärmung bei und unterstreicht die Dringlichkeit, den Klimawandel einzudämmen.
Die Klimakrise verschärft sich: Handlungsbedarf auf allen Ebenen
Die jüngsten Hitzerekorde sind ein deutliches Warnsignal, dass sich die Klimakrise weiter verschärft. Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Stürme und Überschwemmungen nehmen in ihrer Häufigkeit und Intensität zu und bedrohen das Leben auf unserem Planeten. Die globale Durchschnittstemperatur liegt bereits 1,64 °C über dem vorindustriellen Niveau und damit gefährlich nahe an der kritischen Schwelle von 1,5 °C, die laut Wissenschaftlern unumkehrbare Folgen für das Klima und die Ökosysteme haben könnte.
Der Copernicus-Bericht zeigt deutlich, dass wir uns in einer Klimakrise befinden, die sofortiges Handeln erfordert. Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Anpassung an die bereits unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels sind zentrale Schritte, um die schlimmsten Folgen abzuwenden. Es ist an der Zeit, dass Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen gemeinsam Verantwortung übernehmen und eine nachhaltige Zukunft für unseren Planeten gestalten.
Der heißeste Sommer 2024 ist leider nur ein Vorbote dessen, was in den kommenden Jahren auf uns zukommen wird. Weitere Rekorde schon 2025 sind extrem wahrscheinlich.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.