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Atomkraft-Revival: Wie mit Desinformation versucht wird, ein totes Pferd weiterzureiten

Die Atomkraft ist tot, es lebe die Atomkraft? Mitnichten! Während Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreibt und sich einer nachhaltigen Energiezukunft verpflichtet hat, versucht die Atomlobby mit allen Mitteln, das längst abgeschriebene Pferd der Kernenergie mit einem Atomkraft-Revival wiederzubeleben. Dabei schrecken sie nicht einmal vor Desinformation, fragwürdigen Verbindungen und undurchsichtigen Interessenkonflikten zurück.

Der Fall KernD: Russische Propaganda in Deutschland?

Ein besonders dreistes Beispiel für diese Desinformationskampagne liefert der deutsche Atomlobby-Verband KernD. Dessen Vorstandsvorsitzender, Thomas Seipolt, ist nicht nur oberster deutscher Atomlobbyist, sondern gleichzeitig Chef einer deutschen Tochterfirma der russischen Energiegesellschaft Rosatom. Damit sitzt ein Mann an der Spitze der deutschen Atomlobby, der gleichzeitig auf der Gehaltsliste des russischen Staatskonzerns steht.

Dieser Interessenkonflikt wird von KernD jedoch verschwiegen. Stattdessen verbreitet der Verband in seinen Publikationen und Interviews zahlreiche irreführende und falsche Behauptungen, um die Atomkraft als Lösung für die deutsche Energiekrise darzustellen.

So wird behauptet, dass Atomkraftwerke im Rahmen eines Atomkraft-Revivals schnell wieder ans Netz gebracht werden könnten und zu einer sicheren, bezahlbaren und klimaneutralen Energieversorgung beitragen würden.

Die Lügen der Atomlobby im Detail

  • Schnelle Verfügbarkeit: KernD behauptet, stillgelegte Atomkraftwerke könnten innerhalb weniger Jahre wieder ans Netz gebracht werden. Experten und ehemalige Betreiber wie EnBW und EON widersprechen dem und sprechen von vielen Jahren und enormen Kosten.
  • Sicherheit: KernD verspricht eine sichere Energieversorgung durch Atomkraft. Die Realität sieht anders aus: Atomkraftwerke bergen immer das Risiko schwerer Unfälle, wie Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben.
  • Bezahlbarkeit: KernD behauptet, Atomkraft sei günstig. Tatsächlich sind die Kosten für den Bau, Betrieb und Rückbau von Atomkraftwerken enorm hoch und die Endlagerung des Atommülls ist ein ungelöstes Problem mit unkalkulierbaren Kosten.
  • Klimaneutralität: KernD stellt Atomkraft als CO2-neutral dar. Fakt ist: Bei der Uranförderung, der Brennstoffherstellung und der Entsorgung des Atommülls entstehen erhebliche Mengen an Treibhausgasen.

BILD und die Atomlobby: Ein fragwürdiges Verhältnis

Besonders bedenklich ist die Rolle, die die BILD-Zeitung in dieser Debatte spielt. BILD-Mitglied der Chefredaktion, Jan Schäfer, hat Seipolt interviewt und dabei dessen Argumenten für einen Wiedereinstieg in die Atomkraft eine Plattform gegeben. Der Interessenkonflikt Seipolts wurde dabei jedoch nicht thematisiert.

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Bild Online vom 5. März 2025.

Dieses unkritische Interview reiht sich ein in eine Reihe von Berichten und Kommentaren in der BILD-Zeitung, die die Atomkraft verharmlosen und die Gefahren der erneuerbaren Energien übertreiben. Es scheint, als würde BILD die Desinformationskampagne der Atomlobby unterstützen.

Deutschlands Zukunft liegt in den Erneuerbaren

Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Deutschland braucht die Atomkraft nicht, um seine Energieversorgung zu sichern. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, in Kombination mit Speichertechnologien und einer intelligenten Netzsteuerung, kann die wegfallende Atomkraft kompensieren und gleichzeitig die Klimaziele erreichen.

Ein Wiedereinstieg in die Atomkraft wäre nicht nur teuer und langwierig, sondern auch unnötig. Er würde die Energiewende behindern und Deutschland von einer Technologie abhängig machen, die weder sicher noch zukunftsfähig ist.

Politiker von Union und AfD machen sich lächerlich

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Die Analyse zeigt, dass ein Atomkraft-Revival trotz solcher Lobby-Propaganda völlig ausgeschlossen ist. Trotzdem glauben Politikerinnen wie Alice Weidel (AfD) oder Kristina Schröder (CDU) den Unsinn für ihr Zwecke ausnutzen zu müssen (Screenshots jeweils von X).

AKW Neckarwestheim II Atomkraft-Revival

Derzeit laufen die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD für die Bildung einer Koalition für Deutschland. Die SPD ist gut beraten, beim Thema Atomkraft standhaft zu bleiben und Friedrich Merz, dem designierten Bundeskanzler keinerlei Zugeständnisse zu machen. Forschung an Kernfusion ist okay – ein totes Pferd mit dem Ziel Atomkraft-Revival zu reiten, wäre fatal. Im Endeffekt geht es hierbei nur darum, das fossile Zeitalter zu verlängern. Das kann angesichts der galoppierenden Klimakrise niemand wollen.

Schluss mit der Atomkraft-Propaganda

Es ist an der Zeit, der Desinformationskampagne der Atomlobby ein Ende zu setzen. Die Atomkraft ist keine Lösung für die deutsche Energiewende. Deutschland sollte seinen Weg konsequent weitergehen und auf erneuerbare Energien setzen. Nur so kann eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Energieversorgung gewährleistet werden.

Quellen:

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