Esslingen, Hannover, Hamburg: Umweltfreundliche Busse auf dem Vormarsch
Esslingen, Hannover, Hamburg: Die Meldungen, in denen es um Städte geht, die ihren öffentlichen Busverkehr sukzessive auf Elektro oder Brenstoffzellen umstellen, reißen nicht ab. Der Hersteller, der sich dabei als Pionier präsentiert, ist die Firma Solaris aus Polen, die seit Jahren in Kommunen auch in Deutschland diesbezüglich aktiv ist. Esslingen, Hannover und Hamburg zeigen: mit Erfolg!
Elektromonilität News / 23.12.2014. Im Dezember präsentierte die Stadt Hamburg ihre neuartigen Solaris-Busse vom Typ Solaris Urbino 18,75 electric, die von einer Brennstoffzelle angetrieben werden. Die Batterien besitzen eine Kapazität von 120 Kilowattstunden. Sie bilden die hauptsächliche Energiequelle. Die Brennstoffzelle hat 101 kWh und stammt von Ballard.
Dabei setzt Solaris auf ein intelligentes System: Die Häufigkeit, mit der die Batterien während der Fahrt geladen werden, ist vorprogrammiert. Die Brennstoffzelle schaltet sich nur dann ein, wenn 100 Prozent ihrer Leistung genutzt werden kann. Das verlängert ihre Lebensdauer wesentlich. Die Busse absolvieren einen durchgehenden Tageseinsatz von 300 km ohne Nachladen oder Betankung und werden lediglich im Depot mit Wasserstoff betankt.
Premiere in Hambuarg
Das erste von beiden Fahrzeugen feierte seine Premiere am 18. Dezember 2014 während des Starts der Innovationslinie 109 am Hamburger Elektrobus-Terminal. „Basis für die Entwicklung unseres Fahrzeugs war die Erfahrung, die Solaris seit 2001 mit elektrischen Antrieben in Oberleitungs-, Hybrid- und Batteriebussen gesammelt hat. Wir freuen uns, als mittelständisches Familienunternehmen die Hochbahn und die Freie und Hansestadt Hamburg in ihren Klimazielen zu unterstützen. Mit seiner Länge von 18,75 Metern bietet der Solaris Urbino electric eine Perspektive für den Einsatz emissionsfreier Busse auch auf stark nachgefragten Buslinien“, sagte Dr.-Ing. Dariusz Michalak, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach.
Unterdessen hat die Stadt Hannover einen Vertrag mit der Solaris Bus & Coach abgeschlossen: Die üstra Hannoversche Verkersbetrebe bestellten drei Batteriebusse Urbino 12 electric. Die Fahrzeuge werden mit einem innovativen, auf dem Dach der Busse installierten Pantograph-Ladesystem ausgestattet werden. Es ist die erste Bestellung für Solaris-Elektrobusse auf Basis des neuen Urbino, der seine Premiere auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 – zufällig ebenfalls in Hannover – feierte.
Die modernen Elektrobusse werden Ende des Jahres 2015 nach Hannover geliefert werden. Eine technologische Innovation in den neuen Solaris Urbino 12 electric ist die Nutzung der elektrischen Achse ZF AVE 130 mit zwei radnabennahen elektrischen Motoren. Dank dieser Neuerung ist der Urbino electric noch leichter und kann eine größere Anzahl Passagiere befördern. Zusätzliche Gewicht-Ersparnisse resultieren aus der Konstruktion des neuen Urbino, welcher einige Hundert Kilo leichter als sein Vorgänger ist.Die Fahrzeuge werden mit Lithium-Titanat-Batterien mit einer Kapazität von 120 kWh ausgestattet.
Und auch Esslingen zeigt sich modern: Die Konsortialpartner Solaris Bus & Coach S.A. und Vossloh Kiepe GmbH haben mit dem Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) einen Auftrag über die Lieferung von vier innovativen Trollino 18,75 im Metrostyle-Design unterzeichnet. Die modernen O-Busse werden dank Traktionsbatterien längere Strecken rein elektrisch fahren. Die Lieferung der ersten beiden umweltfreundlichen Fahrzeuge ist für Ende 2015 geplant. Darauf folgen im Jahr 2016 die restlichen Elektrobusse.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.