Volvo FL Electric: Elektro-LKW für städtischen Lieferverkehr
Volvo Trucks stellt den Volvo FL Electric bereits im Mai im Rahmen der IFAT in München vor / Serienfertigung 2019 / 300 Kilometer Reichweite
Der städtische Lieferverkehr, die Abfallwirtschaft und andere Aufgaben aus diesem Umfeld, können perfekt mit Elektroautos erledigt werden. Der Grund: Die Batteriesysteme darin können exakt auf den Bedarf ausgelegt und entsprechend optimiert werden. Fehlt nur noch das Angebot? Ja, aber mit Volvo Trucks präsentiert ein weiterer „Großer“ im Mai den Volvo FL Electric, den ersten voll elektrischen LKW für den gewerblichen Einsatz. Erste Details wurden jetzt bekannt.
Verkauf und Serienfertigung des Volvo FL Electric beginnen zwar erst kommendes Jahr für den europäischen Markt – mit diesem Modell versetze man Städte, die an einer nachhaltigen, urbanen Entwicklung interessiert seien, in die Lage, von den Vorteilen elektrifizierter LKW-Transporte zu profitieren: Reinere Luft und weniger Lärm.
Für die Städte ist der Vorteil, dass Maßnahmen im Wohnungsbau sowie in der Infrastruktur damit freier geplant werden können. Elektrisch angetriebene Lkw, die keine Abgasemissionen ausstoßen, eignen sich für Indoor-Terminals und Umweltzonen. Dank ihres niedrigen Geräuschpegels können sie mehr Arbeit bei Nacht verrichten und auf diese Weise das Verkehrsaufkommen am Tag reduzieren.
Im Rahmen des Projekts „Off Peak City Distribution“ wurden die Auswirkungen des nächtlichen Warenverkehrs auf die Stockholmer Innenstadt untersucht. Da die Lkw nicht während der Stoßzeiten verkehren mussten, brauchten sie für die Ausführung ihrer Aufträge nur ein Drittel der sonst tagsüber benötigten Zeit.
„Um den Übergang sicher und reibungslos zu gestalten, werden wir ganzheitliche Lösungen anbieten, die auf den spezifischen Bedürfnissen des jeweiligen Kunden beruhen, was Fahrprofile, Nutzlasten, Verfügbarkeit, Reichweite und andere Parameter betrifft. Solche Lösungen können zahlreiche Aspekte umfassen – von der Streckenanalyse über die Batterieoptimierung bis hin zu Service und Finanzierung. Volvo Trucks arbeitet eng mit verschiedenen Anbietern von Ladestationen zusammen. Wie immer besteht das Ziel darin, den Kunden zu maximaler Mobilität und Produktivität zu verhelfen“, so Jonas Odermalm, der bei Volvo Trucks für die Produktstrategie für den Volvo FL und Volvo FE zuständig ist.
Erste Volvo FL Electric gehen an Kunden in Göteborg
Die ersten Lkw der Baureihe Volvo FL Electric werden nun von Kunden in Göteborg, der Heimat von Volvo Trucks, in Dienst gestellt. Konkret vom Abfallentsorgungs- und Recyclingunternehmen Renova und von der Spedition TGM. Der 16-Tonner soll einen Antriebsstrang mit einem 185-Kilowatt-Elektromotor bekommen. Zwei bis sechs Lithium-Ionen-Batterien mit 100 bis 300 Kilowattstunden werden verbaut.
„Um beispielsweise zu gewährleisten, dass die Rohstoffe für Batterien verantwortungsbewusst gefördert werden, arbeitet die Volvo Group mit dem Netzwerk ‚Drive Sustainably‘ zusammen, das diesen Aspekt überwacht. Zudem wirkt die Volvo Group an verschiedenen Projekten mit, bei denen Batterien aus elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen als Energiespeicher wiederverwendet werden. Noch sind nicht alle Fragen zum Umgang mit Batterien gelöst, aber wir arbeiten sowohl intern als auch gemeinsam mit anderen Akteuren daran, die Entwicklung voranzutreiben und die nötigen Lösungen zu finden“, sagt Jonas Odermalm.
Die Reichweite liegt bei bis zu 300 Kilometern. Aufladung entweder Schnellaufladung in 1-2 Stunden oder über Nacht in 10 Stunden.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.