Puerto Rico: Mehr als 11.000 Tesla-Projekte in Arbeit
Insel leidet immer noch unter den Folgen der Hurrikans Maria / Kompletter Stromausfall am 18. April / Tesla baut Stromspeicher
Der Freistaat Puerto Rico ist, gerade hier in Europa, nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit. Aber: Der Inselstaat leidet extrem unter schweren Stürmen. Die Energieversorgung ist immer wieder abgeschnitten. Die Umstellung auf eine Versorgung mit Erneuerbaren Energien und Stromspeichern kann entscheidend positive Folgen haben. Tesla ist in Puerto Rico sehr aktiv: 11.000 Projekte mit Powerwall- und Powerpack-Stromspeichern sind in Arbeit.
Tesla wird ja oft übereifrige PR vorgeworfen. Im Fall von Puerto Rico ist der Energie-Konzern eher schüchtern. Doch am heutigen Sonntag hat Tesla CEO Elon Musk via Twitter bestätigt, dass mehr als 11.000 Projekte mit Powerpacks und vermutlich Solarmodulen abgearbeitet werden. Im Oktober 2017 berichtete BBC über ein Projekt, um ein Kinder-Krankenhaus mit Energie zu versorgen.
Damals habe Musk auch 250.000 US-Dollar seines eigenen Geldes gespendet. Zuvor hatte der Unternehmer öffentlich angeboten, die Infrastruktur von Puerto Rico zur Energieversorgung wieder aufzubauen. Offensichtlich ist Tesla damit nun in den vergangenen Monaten gut vorangekommen – und erledigt diese Aufgabe tatsächlich im Gegensatz zu anderen Unternehmen, bei denen das Gefühl nicht ausbleibt, sie hätten ihren Fokus rein aus PR-Gründen auf Puerto Rico gerichtet.
Das nichtinkorporierte US-amerikanische Außengebiet Puerto Rico hat etwas mehr als 3,4 Millionen Einwohner. Zuletzt war die Stromversorgung im April im ganzen Land ausgefallen, wie nowthis berichtete:
Während die ganze Insel unter dem Stromausfall litt, konnte immerhin an 662 Stellen – dort, wo Tesla bereits aktiv war, die Stromversorgung für mehrere Stunden aufrecht erhalten werden:
40 Prozent der Energieversorgung von Puerto Rico?
Ziel von Tesla und der Regierung Puerto Ricos ist es laut Medienberichten, 40 Prozent der Energieversorgung des Staates über erneuerbare Energien zu versorgen. Das Projekt hat ein Volumen von 9,5 Milliarden US-Dollar – Materialkosten alleine. Elon Musk ist hier hinein gesprungen und macht offenbar Ernst. Neben Solarmodulen und Batteriepacks sollen u.a. auch Windparks von Neoen entstehen.
Das alles zeigt, wie gewaltig der Nutzen von Photovoltaik, Windenergie und Speicherung sein kann. Denn gerade in Regionen, die immer wieder durch Stürme, Erdbeben oder ähnliches zerstört werden, leiden besonders unter zentralistischen Strukturen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.