Volvo zeigt autonomen Bus in Göteborg
Volvo's Stadtbus dreht autonom seine Runden / Komfortableres Reisen und Handling mit autonomem Bus angestrebt
Die Zukunft ist elektrisch. Die Zukunft ist autonom. Das hat die Volvo Bus Corporation jetzt beim Volvo Ocean Race 2018 im Rahmen des ElectriCity-Projekts in Göteborg gezeigt. Dort hat der Bushersteller einen autonomen Bus als Prototyp vorgestellt, der in den kommenden zwei Jahren nun intensiv getestet werden soll. Es ist nicht das erste autonome Fahrzeug von Volvo: Die Unternehmensgruppe hatte zuvor schon autonome Fahrzeuge für Einsätze in Bergbau- und Müllentsorgung präsentiert.
Mit dem autonomen Bus hat Volvo in Göteborg große Aufmerksamkeit erregt. Die grundlegende Technologie ist der vollelektrische Stadtbus von Volvo, der bereits in Serie hergestellt wird. Die Sensorik, um autonom fahren zu können, soll sowohl zum sicheren und komfortableren Reisen beitragen als auch das einfache und effiziente Handlung des Fahrzeugs im Busdepot ermöglichen.
Volvo hat den autonomen Bus mit einer Länge von 12 Metern für eine sanfte Fahrweise konstruiert – um den Einsatz möglichst energiesparend, umweltfreundlich und wirtschaftlich zu machen. Das bedeutet beispielsweise, dass er sowohl beim Anfahren als auch beim Anhalten sanft und weich beschleunigt bzw. abbremst. Außerdem hält der autonome Bus stets exakt an der gleichen Stelle – so wird immer der identische Abstand zwischen dem Bus und der Einstiegplattform der Haltestelle oder des Busbahnsteigs eingehalten.
Gleichzeitig erleichtert die innovative Technologie das Handlung des Busses: Bei dem autonomen Bus können sich die Depot- und Werkstattmitarbeiter auf Serviceleistungen wie Kundendienst und Wartung konzentrieren, anstatt Batterien aufzuladen, den Bus zum
Waschplatz zu fahren oder ihn einparken zu müssen. Die Busse von morgen werden in der Lage sein, diese Vorgänge selbstständig und allein zu erledigen.
Volvo forscht mit dem autonomen Bus
Der autonome Bus wird ergänzend auch zu Forschungszwecken hinsichtlich eines
effizienten Bus-Platooning eingesetzt werden. Dabei steht die Koppelung mehrerer
Busse im Mittelpunkt, die dann im Stadtverkehr in eng getakteten Kolonnen fahren. Lesen Sie auch etwas über den autonomen Lieferwagen Nuro.
Während der nächsten beiden Jahre wird der Prototyp des autonomen Busses in zwei
Automotive-Forschungsprojekten eingesetzt und getestet – im Autonomen Stadtbus-
Projekt von FFI sowie im Rahmen von KRABAT. FFI ist das „Strategic Vehicle
Research and Innovation Programme“ (Strategisches Fahrzeugforschungs- und
Innovationsprogramm). Parallel startete die Volvo Bus Corporation vor einigen Monaten in Singapur ein Gemeinschaftsprojekt mit der Nanyang Technological University (NTU). Ziel dieser Kooperation ist die Entwicklung und Erprobung autonom fahrender voll-elektrischer Busse in Singapur.
Unterdessen erregt Volvo mit seinen rein elektrischen Bussen viel Aufmerksamkeit. Zuletzt wurden Aufträge aus Göteborg (30), vom Unternehmen Arriva aus den Niederlande (23) und Oslo (17) bekannt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.