Baumot bei Nachrüstung für Passat, E-Klasse und Sprinter auf der Zielgeraden
Bundesverkehrsministerium will Hardware-Sets zur Nachrüstung innerhalb von 14 Tagen die Allgemeine Betriebserlaubnis erteilen.
Der Hersteller von Abgasnachbehandlung, Baumot, bereitet mehrere Fahrzeuge mit Nachrüst-Set unter Hochdruck auf die finale Abnahme zur Allgemeinen Betriebserlaubnis vor. Demnach ist damit zu rechnen, dass im Sommer zumindest Dieselfahrzeuge vom Typ Passat, E-Klasse und Sprinter nachrüstbar sein werden. Bislang, so das Bundesverkehrsministerium, erfüllen die eingereichten Anträge zur ABE nicht die vorgegebenen Kriterien.
Die Baumot AG will die Zulassengsanträge für das BNOx-System als Nachrüst-Lösung zur Reduktion von Stickoxiden in den kommenden Wochen einreichen. Ausgewählte Volumenmodelle von Volkswagen und Daimler stehen dabei zunächst im Zentrum der Aufmerksamkeit. Konkret geht es um Passat, E-Klasse und Sprinter.
Dabei ist davon auszugehen, dass aufgrund der Baukastenstrategie der Fahrzeugbauer rasch weitere Modelle folgen dürften, die zur identischen Fahrzeugfamilie gehören. Die technischen Anforderungen des Bundesverkehrsministeriums sehen vor, dass zur Erbringung des messtechnischen Nachweises Fahrzeugemissionstypen in PEMS-Prüffamilien zusammengefasst werden können. Innerhalb der jeweiligen PEMS-Prüffamilien ist ein repräsentatives Fahrzeug zu bestimmen. Nach Erteilung der entsprechenden ABE bedarf es daher für die Zulassung von Fahrzeugen derselben PEMS-Prüffamilien keiner weiteren gesonderten Anträge mehr.
Wir gehen heute davon aus, dass beispielsweise ein für den VW Passat zugelassenes BNOx System auch in anderen Modellen wie Audi A4 oder Skoda Octavia eingesetzt werden kann. Dieselbe Strategie greift auch bei Mercedes Benz Fahrzeugen. Auf diese Weise können wir schnell und effizient für eine möglichst große Anzahl von Fahrzeugen und Modellen Lösungen zur Vermeidung von Fahrverboten und zum Erhalt der individuellen Mobilität und des Fahrzeugwertes anbieten.
Stefan Beinkämpen, Vorstandsmitglied der Baumot Group AG und verantwortlich für die Umsetzung der Pkw-Nachrüstung
Nachrüstung: Ministerium will rasch zulassen
Laut Aussage von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will das Kraftfahrtbundesamt die Allgemeine Betriebserlaubnis innerhalb von 14 Tagen erteilen, sobald der vollständige Antrag vorliegt. Nach Erteilung wird dann die Bestellung des BNOx Systems über lokale Werkstätten möglich sein und Baumot unverzüglich mit der Auslieferung der Umbausätze beginnen.
Als autarkes System zeichnet sich das BNOx-System unter anderem dadurch aus, dass für die Nachrüstung und eine effektive Reduktion der Stickoxide kein Eingriff in die Fahrzeugarchitektur und Motorsteuerung notwendig ist. Gefördert wird die Hardware-Nachrüstung von Diesel-Pkw durch Volkswagen und Daimler mit bis zu 3.000 Euro. Für die Besitzer von Handwerkerfahrzeugen, für die ebenfalls umgehend nach KBA-Zulassung die BNOx-Nachrüstlösung verfügbar sein wird, wird es eine entsprechende Förderung durch die Bundesregierung geben.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.