SoftBank Vision Fund investiert in innovative Energiespeicher
Energy Vault sammelt 110 Millionen Euro für durch Pumpspeicher inspirierte Energiespeicher-Technologie ein.
Die Suche nach dem idealen Energiespeicher der Zukunft geht weiter. Energy Vault, ein Schweizer Cleantech-Unternehmen, hat jetzt eine signifikante Finanzierung abgeschlossen. Vom SoftBank Vision Fund erhält das Unternehmen 110 Millionen Euro, um die eigene, massive Speicher-Technologie im großen Maßstab voranzutreiben. Es besteht die Chance, dass durch die Technologie erneuerbare Energien deutlich grundlastfähiger werden als sie es ohne Speicherung sind.
Energy Vault hat sich bei der Entwicklung seiner Technologie von Pumpspeicherkraftwerken inspirieren lassen. Dabei geht es um die Schwerkraft, die für die Bewegung von Wasser sorgt. Durch Höhenunterschiede ergeben sich Speichermöglichkeiten. Auf ähnlichen Grundlagen basiert die saubere Technologie des jungen Unternehmens: Wasser wird durch maßgeschneiderte Verbundsteine ersetzt, die 35 Tonnen schwer sind.
Ein neu entwickelter Kran und eine Software sorgen für den Rest: Sie orchestrieren autonom den Energiespeicherturm und die Stromauf- und Stromabgabe auf Basis von Impulsen, die aus dem öffentlichen Netz kommen. Dadurch kann der Energy Vault Tower die Vorteile eines Pumpspeicherkraftwerks bieten, aber dafür flexibler installiert werden und damit kostengünstiger sein.
Zuletzt hat das Schweizer Cleantech-Unternehmen eine Vereinbarung mit The Tata Power Company, Indiens größtem Energieversorger für den ersten 35 Megawattstunden-Speicherturm geschlossen. Dieser soll noch 2019 in Norditalien entstehen. Dazu gibt es nach Angaben des Cleantech-Startups für Energiespeicherung Kundennachfrage von vier Kontinenten.
Softbank Vision Fund investiert in „verrückte“ Technologie
Im April 2019 wurde Energy Vault mit dem World Changing Idea Award von Fast Company ausgezeichnet und gewann die Kategorie Energy.
Energy Vault löst ein langjähriges und komplexes Problem der Speicherung erneuerbarer Energien im großen Stil. Die Integration bewährter Technologien in die Materialwissenschaft und Bildverarbeitungssoftware des 21. Jahrhunderts bietet eine Lösung, die die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien neu gestaltet und gleichzeitig die Umwelt schont. Energy Vault ergänzt das bestehende Energieportfolio der SoftBank in hohem Maße und wir freuen uns, die globale Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben.
Akshay Naheta, Managing Partner bei SoftBank Investment Advisers
Mithilfe des Geldes vom Softbank Vision Fund sowie weiterer Investoren hat sich das Cleantech-Unternehmen mittlerweile deutlich weiterentwickelt. Aus dem Kransystem ist ein Gravity Energy Storage System (GESS) geworden. Und China, ein Land, das breit auf Pumpspeicher setzt, hat sein Engagement intensiviert, auch die Lösung von Energy Vault umzusetzen.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.