Dank Model 3 und Shanghai: Tesla kann 360.000 Jahresziel erreichen
Allein 79.600 Tesla Model 3 gingen im 3. Quartal an neue Besitzer. Jahresziel mit neuer Gigfactory in Shanghai erreichbar.
Tesla hat im dritten Quartal 2019 einen neuen Auslieferungsrekord aufgestellt und kommt seinem Jahresziel näher – wenn auch knapp. Rund 97.000 Autos lieferten die Kalifornier global aus. der Bisherige Rekord lag bei 95.356 Fahrzeugen, erst vor wenigen Tagen hatte Elon Musk in E-Mails an die Belegschaft eine sechsstellige Auslieferungszahl als erreichbar bezeichnet. In 2019 hat Tesla nun dank des Model 3 schon mehr Fahrzeuge ausgeliefert als im Gesamtjahr 2018 – das Jahresziel erscheint erreichbar.
Tesla macht nach wie vor das schwache erste Quartal 2019 zu schaffen, als sich der Autobauer in der Auslieferungshölle befand. Damals, so erklärte Elon Musk im Nachhinein, sei es ein Fehler gewesen, zeitgleich die Auslieferungen in Asien und Europa starten zu wollen. Im zweiten Quartal schaffte Tesla dann 95.356 Auslieferungen, im dritten Quartal nun rund 97.000 – macht in der Summe 255.000 Fahrzeuge. Das sind mehr Autos als die, die Tesla im Vorjahr geliefert hatte.
Ein Nachfrageproblem hat Tesla definitiv nicht – und der Engpass in der Produktion könnte durch die rasche Eröffnung der neuen Fabrik in Shanghai gelöst werden. Wenn Tesla also die Quote im amerikanischen Werk beibehält und dort auch im vierten Quartal rund 95.000 Fahrzeuge produziert, erscheint das oft als schwer erreichbar bezeichnete Jahresziel von 360.000 bis 400.000 Fahrzeugen erreichbar zu sein. Zumal Tesla bereits einige Nachfrage nach dem Model 3 ins vierte Quartal schieben musste.
Model 3 und Co. werden konsequent besser
Bemerkenswert ist jenseits der Auslieferungszahlen, wie konsequent Tesla mehr Wertschöpfung ins eigene Unternehmen holt und dabei jeweils innovative Ansätze realisiert, die beispielsweise die Effizienz der Fahrzeuge verbessert. So sorgt die neue Software-Version V.10 für Entertainment und Unterhaltung im Fahrzeug – beispielsweise durch eine Spotify-Integration und viele andere Features.
Daneben arbeitet Tesla an eigenen Batteriezellen, die letztlich eine Reichweite von einer Million Kilometern ermöglichen sollen. Den Computer für autonomes Fahren, den Tesla zuvor gemeinsam mit NVIDIA entwickelte, hat Tesla im eigenen Haus nach eigener Aussage massiv optimiert. Daneben meldet der Autobauer Patente für weitere Technologien an: Speziell gekühlte Ladekabel, eigene Sitze mit effizienterer Sitzheizung oder ein optimiertes Serolenksystem.
Unterdessen werden immer wieder die künftigen Fahrzeuge von Tesla gesichtet, zuletzt ein schwarzes Tesla Model Y, das allerdings erst in einem Jahr auf den Markt kommen soll. Die Weltpremiere steht aber im November an und damit kurz bevor.
Klar ist: Es bleibt spannend rund um Tesla und sein Jahresziel – immer verbunden mit der Frage, ob vielleicht im vierten Quartal mit dann mehr als 100.000 ausgelieferten Fahrzeugen doch einmal ein Quartalsgewinn drin sein könnte. Warten wir es ab.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Gemeint ist denke ich eine Lebensdauer von einer Million Kilometer. Die Reichweite bezieht sich ja grundsätzlich auf eine Akkuladung, da wären 1000 Kilometer (Autobahn bei 120km/h) ein gigantischer Erfolg.