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VW ID.3 1ST: Bestellbar ab 17. Juni, Auslieferung wenige Wochen später

Nach Autogipfel: VW startet verbindliche Bestellung des ID.3 1ST am 17. Juni.

Das Timing ist perfekt: Gestern Nachmittag, kurz nach dem Autogipfel mit Angela Merkel, verkündete Volkswagen-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann, dass die Vorbesteller der 1st-Edition des VW ID.3 1ST ab 17. Juni ihre verbindliche Bestellung beim regionalen Händler aufgeben können. Bis dahin dürfte auch klar sein, wie die Bundesregierung zusätzliche Kaufanreize für Autos ausgestalten wird.

Inoffiziellen Zahlen zufolge hat Volkswagen rund 30.000 Vorbestellungen für den ID.3 1st Edition erhalten. Diese Fahrzeuge sollen ungeachtet der existierenden Software-Probleme wenige Wochen nach der offiziellen Bestellung beinahe zeitgleich ausgeliefert werden. Damit will Volkswagen sein Versprechen wahr machen, das lange erwartete Elektroauto im Sommer auf die Straßen zu bringen.

Tweet von VW-Vertriebsvorstand Stackmann zum VW ID.3 1ST Edition

Ab dem 17. Juni sind also alle Reservierer, die nach der Vorstellung des Fahrzeugs 1.000 Euro Anzahlung geleistet hatten, aufgerufen, nun verbindlich zu bestellen. Dazu werden jeweils die regionalen Händler „in Kürze“ auf die Vorbesteller zugehen, heißt es aus Wolfsburg. Zum Thema Software-Probleme heißt es, dass während der Produktion Software installiert werde – im Nachgang sei dann mit Updates zu rechnen.

Die Produktion des VW-Elektroautos findet im sächsischen Zwickau statt. Das dortige Werk soll mittelfristig alleine dazu dienen, Elektroautos herzustellen. Wegen der Corona-Krise arbeiten dort derzeit nur 2.000 von 8.000 Beschäftigten – rund 50 Elektroautos laufen pro Tag vom Band. Das Tempo vor der Krise war deutlich höher. Wie viele der 30.000 Fahrzeuge der 1ST-Edition bereits produziert sind, ist unklar.

Beim Autogipfel zwischen Volkswagen, Daimler, BMW und Bundeskanzlerin Merkel war gestern Medienberichten zufolge verabredet worden, dass bis Anfang Juni über eine konkrete Ausgestaltung von Kaufanreizen für Autos entschieden werden soll. Die Kritik an einseitiger Förderung von Autos als nur einem Teil der Verkehrswende reißt unterdessen nicht ab.

Prof. Claudia Kemfert vom DIW bezeichnet Abwrackprämien heute im Tagesspiegel als „Dummheit“ – bereits die letzte Abwrackprämie habe nicht funktioniert, weil lediglich Kaufentscheidungen vorgezogen worden seien. Und: Im Kern profitierten damals ausländische Hersteller mit ihrem günstigeren Angebot oder Firmen, die ihre Flotten günstiger erneuern konnten.

Klar ist: Menschen, die wegen dem Corona-Lockdown wochenlang nicht arbeiten konnten oder in Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit gerutscht sind, haben sicherlich derzeit ganz andere Sorgen als sich um den Kauf eines neuen Autos zu kümmern. Da spielt es wahrscheinlich kaum eine Rolle, ob es nun 22.000 oder 25.000 Euro kosten soll. Wichtiger wäre daher, Mobilitätsverhalten übergreifend zu lenken und zu unterstützen. In Frankreich werden Menschen beispielsweise dabei unterstützt, ihre Fahrräder einem Frühjahrscheck zu unterziehen.

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