Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle: Total investiert in Hyzon
Cleantech-Unternehmen Hyzon Motors will in drei Jahren 5.000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge in Asien, USA und Europa ausliefern.
Total Carbon Neutrality Ventures, der Risikokapital-Ableger des französischen Energierkonzerns Total SE, hat sich strategisch am Cleantech-Unternehmen Hyzon Motors beteiligt. Mit Aktivitäten im Bundesstaat New York, in den Niederlanden und auf dem Heimatmarkt in China will der Brennstoffzellen-Experte innerhalb von drei Jahren mehr als 5.000 Nutzfahrzeuge wie LKW oder Busse ausliefern. Total investiert in Technologien und Lösungen, die zur Schaffung einer kohlenstoffemissionsarmen Zukunft beitragen.
Über die generellen Pläne von Hyzon Motors hatte Cleanthinking hier berichtet. Dazu gibt es hier Informationen zur Eröffnung der Europazentrale in Groningen, Niederlande. Jetzt also der nächste Schritt im ambitionierten Vorpreschen des Unternehmens auf den Markt für LKWs, Busse, Reisebusse und andere Nutzfahrzeuge.
Neben Total Carbon Neutrality Ventures haben zwei weitere Investoren, die auf Wasserstoff-Technologien fokussiert sind, in Hyzon Motors investiert. Über die Höhe der jeweiligen Investments ist bislang leider nichts bekannt geworden. Die weiteren Investoren sind Ascent Hydrogen Fund, Hydrogen Capital Partners und Audacy Ventures Ltd.
„Während wir heute bereits rund 400 Busse und LKWs mit unseren Brennstoffzellen im Einsatz haben, ist die weltweite Nachfrage nach emissionsfreien Schwerlastfahrzeugen deutlich gestiegen, und Hyzon nimmt nun den Betrieb auf, um diese Nachfrage zu befriedigen“, sagt Hyzon-CEO Craig Knight.
Kaum ein anderer Player auf dem Markt dürfte eine vergleichbare Erfahrung im Umgang mit Brennstoffzellen für Mobilität haben wie Hyzon Motors. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus der Horizon Fuel Cell Technologies Pte Ltd in Singapur, die sich seit 17 Jahren mit entsprechenden Technologien befasst. Durch die Ausgründung werden die Aktivitäten von Hyzon Motors nun global aufgestellt.
Neben der Eröffnung der Europazentrale (mit Holthausen Clean Technology) in den Niederlanden, entstand Anfang des Jahres 2020 auch der neue US-Hauptsitz in der ehemaligen Produktion von General Motors in Honeoye Falls, New York.
Mit diesen Produktionsstätten in Nordamerika, Europa und Asien rechnet Hyzon in den nächsten drei Jahren mit der Auslieferung von rund 5.000 Brennstoffzellen-LKWs und -Bussen. Bis 2025 soll die Kapazität sogar auf mehr als 40.000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge pro Jahr ausgebaut werden.
„Total Carbon Neutrality Ventures investiert in Unternehmen im Frühstadium, die Total in dem Bestreben unterstützen, gemeinsam mit der Gesellschaft bis 2050 zu Netto-Null-Emissionen zu gelangen. Die Investitionen ermöglichen es uns, die Reichweite unserer kohlenstoffemissionsarmen Unternehmen über unsere eigenen Grenzen hinaus zu erweitern. Vor einem Jahrzehnt hat Total das Joint Venture H2 Mobility gegründet, um das Wasserstoff-Mobilitäts-Ökosystem zu entwickeln. Seitdem haben wir mehrere H2-bezogene Mobilitätsprojekte entwickelt, hauptsächlich in Europa. Aufbauend auf diesen Erfahrungen macht Total nun Fortschritte bei der Dekarbonisierung nicht nur der Mobilität – und insbesondere des Schwerlastverkehrs – sondern auch der Industrie und der Energie.“
Girish Nadkarni, Chief Executive Officer bei Total Carbon Neutrality Ventures
WarpForge als Partner für den SuperBus
Wie global die Aktivitäten von Hyzon Motors bereits sind, zeigt eine weitere Nachricht der vergangenen Wochen: Gemeinsam mit dem Composite-Material-Spezialisten WarpForge aus Australien will das Unternehmen einen „SuperBus“ entwickeln. Ziel sind signifikante Kraftstoffeinsparungen durch Gewichtsvorteile, die sich aus dem Material des Partners ergeben sollen. Also quasi eine Art BMW i3 als Nutzfahrzeug. Ein erster Prototyp des SuperBus soll schon kommendes Jahr seine ersten Runden drehen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.