Wieso Leonardo diCaprio in Solaranlagen-Vermieter Enpal investiert
Mario Kohles Cleantech-Startup hat bislang 5.000 Kunden in Deutschland – mehrere Millionen sollen es werden.
Einer der Knackpunkt des Geschäftsmodells von Enpal ist es, genügend Kapital aufzubringen, um Solaranlagen für Millionen von Menschen in Vorleistung über 20 Jahre zu finanzieren. Genau hierbei gelingen dem jungen Cleantech-Unternehmen aus Berlin immer wieder große Erfolge: Neben den Zalando-Gründern, Alexander Samwer (Picus Capital) hat nun auch Leonardo DiCaprio als bislang prominentester Kopf in Enpal investiert.
Bei dem Cleantech-Unternehmen mit den großen Ambitionen geht es derzeit Schlag auf Schlag: Das Solarleasing-Startup Enpal, dessen Geschäft hier genauer beleuchtet wird, hat mit den drei Zalando-Vorständen Rubin Ritter, David Schneider und Robert Gentz erst Anfang November weitere Investoren gewonnen, die „mehrere Millionen Euro“ gaben.
Daneben gehören auch Lukasz Gadowski und Alexander Samwer zu den Bestandsinvestoren bei Enpal. Schon Anfang November lag die Investitionssumme bei mehr als 100 Millionen Euro für das Geschäftsmodell mit den Photovoltaikanlagen.
Jetzt kommt ganz frisch mit Leonardo DiCaprio als Teil des Investmentfonds Princeville Climate Technology der prominenteste Investor dazu. Auch Princeville steuert einen mittleren, einstelligen Millionenbeitrag bei, damit das Cleantech-Unternehmen wachsen und seine ehrgeizigen Pläne in die Tat umsetzen kann.
Enpal als wichtiges Zugpferd für die Energiewende
Für die Beschleunigung der Energiewende und den rascheren Ausbau erneuerbarer Energien sind Zugpferde wie Enpal oder Zolar ganz wichtige Bausteine. Enpal beispielsweise will in den kommenden sieben Jahren fünf Millionen Haushalte mit Photovoltaikanlagen versorgt haben – bislang sind es 5.000.
Die PV-Anlagen vermietet Enpal für 50 bis 160 Euro im Monat an seine Kunden. Schätzt man die PV-Anlage auf 5.000 Euro pro Kunde wird klar, dass das Unternehmen noch viel mehr Kapitalbedarf hat. Aber: Langfristig kann aus dem Geschäftsmodell ein Milliarden-Business werden. Daher zieht Enpal heute auch schon erstklassige, internationale Investoren an.
Schon heute beschäftigt das Cleantech-Unternehmen 400 Mitarbeiter, um das Angebot rund um die Solaranlage für Kunden attraktiv zu machen. Für unzählige Dächer in Deutschland ist das Mietmodell heute bereits geeignet – der Kunde hat keine Investitionskosten, sondern bezahlt den Betrag, den er bisher dem Energieversorger zahlte, nun an Enpal.
Dafür bekommt er saubere Energie vom eigenen Dach und wird wichtiger Bestandteil der Energiewende. Geht die Kalkulation von Mario Kohle auf, gibt es nicht nur Grund zur Freude für Leonardo DiCaprio, sondern auch für viele zufriedene Kunden. Angesichts der drängenden Notwendigkeit der Energiewende, ist dem Unternehmen jeder Erfolg zu gönnen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.