AEM Multicore: Enapter entwickelt erstmals Megawatt-Elektrolyseur

Multicore basiert auf 440 in Reihe geschalteter, kleiner AEM-Module. Ziel: Preisvorteil durch Massenfertigung standardisierter Komponenten.

Das mittlerweile in Nordrhein-Westfalen beheimatete Cleantech-Unternehmen Enapter entwickelt erstmals einen Elektrolyseur der Megawatt-Klasse, um grüne Wasserstoff-Projekte voranzutreiben. Bislang galt die AEM-Elektrolyse eher als Lösung für kleine und mittelgroße Projekt mit entsprechendem Wasserstoff-Bedarf. Der auf der Anionenaustauschermembran-Technologie basierende AEM Multicore soll im Jahr 2022 auf den Markt kommen. Enapter verspricht mit der neuen Lösung eine kostengünstige, flexible und zuverlässige grüne Wasserstoffproduktion im großen Maßstab.

Enapter strebt an, die Kosten für die Herstellung von klimafreundlichem Wasserstoff „rapide“ zu senken. Dabei setzt das Cleantech-Unternehmen auf die Massenfertigung standardisierter Produkte. AEM Multicore soll zur kosteneffizienten Alternative zu traditionellen Elektrolyseuren der Megawatt-Klasse heranreifen – also sowohl zur PEM-Elektrolyse wie auch zur Alkali- und Hochtemperatur-Elektrolyse.

Enapter kombiniert im AEM Multicore 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module können etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das entspricht einem Energieäquivalent von 9,5 Barrel Rohöl. Aufgrund des modularen Ansatzes soll AEM Multicore eine besonders kostengünstige und wartungsarme Alternative sein. Die Lösung soll in der Lage sein, flexibel auf die schwankende Energiezufuhr aus erneuerbaren Energiequellen zu reagieren.

„Der AEM Multicore wird günstiger als vergleichbare Produkte am Markt – die Verwendung von standardisierten, in Masse gefertigten Stack-Modulen macht den Unterschied“, ist Sebastian-Justus Schmidt überzeugt. Laut Enapter trifft das Unternehmen mit diesem Angebot „einen Nerv“: Demnach wird die AEM-Technologie in der Wissenschaft mittlerweile als kosteneffizienteste Elektrolyse-Technologie betrachtet.

Mit dem Bau der Massenproduktionsanlage am neuen Sitz im nordrhein-westfälischen Saerbeck setzt Enapter dieses Potential in Masse um. Die Errichtung des “Enapter Campus” soll dafür ein wichtiger Meilenstein sein. Der Baubeginn ist für diesen Herbst geplant.

Der AEM Multicore wird als Megawatt-Elektrolyseur einen wesentlichen Beitrag zum schnellen Ausbau der Elektrolyse-Kapazitäten leisten – alleine in Deutschland sollen 5 Gigawatt bis 2025 installiert werden. Mit einer vorgesehenen jährlichen Produktionskapazität von 280 Megwatt soll der Enapter Campus einen kleinen Beitrag zum Ausbau einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur und zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft beitragen.

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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