Für die Elektrifizierung der schweren Nutzfahrzeuge braucht die KAMAG Transporttechnik Lithium-Ionen-Batterien mit Kraft und Ausdauer. Diese bezieht der deutsche Hersteller nun von der schwedischen Alelion Energy Systems AB – das Cleantech-Unternehmen hatte zuletzt die insolvente Caterva übernommen. KAMAG strebt unterdessen den Bau von autonomen Fahrzeugen an.
Alelion baut im Augenblick Schwedens erste Serienfertigung von Lithium-Ionen-Batterien für die Fahrzeugindustrie. Die Fabrik wird nach Angaben von Alelion mit einer Kapazität von 500 Megawattstunden pro Jahr in Hisingen, Göteborg, errichtet. Dort ist auch die Automobilindustrie gebündelt angesiedelt. Die Fertigstellung der Fabrik wird im dritten Quartal 2018 erwartet.
Ziel des Nutzfahrzeugherstellers KAMAG ist es, den Antriebsstrang eines der LKW-Modelle zu elektrifizieren. Die Auslieferung der ersten Batterien erfolgt im Rahmen eines Entwicklungsprojektes noch im Jahr 2018.Ab 2020 wird dann das Großprojekt Northvolt mit Produktionskapazität in Nordschweden als weitere schwedische Fabrik für Zellen und Batterien dazukommen. Für den deutschen Nutzfahrzeughersteller KAMAG soll Alelion Hochspannungsbatterien liefern.
Daniel Troedsson, der CEO von Alelion, sieht bei elektrischen Nutzfahrzeugen einen aufstrebenden Markt:
„Derzeit prüfen immer mehr Fahrzeughersteller die Möglichkeiten, auf nachhaltige, elektrischen Antriebe umzustellen.“
Das schwedische Cleantech-Unternehmen Alelion setzt vor allem die Erfahrung mit Lithium-Ionen-Batterien im Bereich Gabelstapler ein, um nun in den klassischen Nutzfahrzeugbereich vorzudringen. Der von KAMAG geplante, elektrifizierte LKW ist ein Mehrzweckfahrzeug, das sowohl in Verbindung mit einem Sattelschlepper benutzt werden kann als auch für den Transport von Waren in Häfen, Lagern, Post- und Paketzentren oder auf Produktionsflächen und Flughäfen geeignet ist. Mit dem E-Wiesel werden beispielsweise Flugzeuge Be- und Entladen.
Mit Alelion-Batterien auch fahrerloser Betrieb möglich
Das von KAMAG in Deutschland entwickelte und gefertigte Mehrzweckfahrzeug kann mit maximal vier Batteriemodulen für eine Erweiterung der Reichweite und Leistungsfähigkeit bestückt werden. Die Fahrzeuge sind in verschiedenen Antriebsvarianten verfügbar. Die fahrerlose Version des KAMAG E-Wiesel AGV (Automated Guided Vehicles) ist auf den Einsatz in automatisierten Logistikzentren ausgerichtet.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.