Mit einem 133 kWh-Batteriepack will Zoox einen flexiblen Robotaxi-Service anbieten.
Das Cleantech-Startup Zoox befand sich lange Zeit unter dem Radar. Mit der Akquisition durch Amazon änderte sich das erstmalig. Trotzdem war lange nicht klar, was genau die Technologie von Zoox so attraktiv macht, dass Amazon das Unternehmen unbedingt übernehmen wollte. Jetzt hat Zoox erstmals Einblicke gegeben: Während die Webseite immer noch lediglich aus einem animierten Logo besteht, hat das junge Unternehmen einen Vorgeschmack auf seine Robotaxis veröffentlicht.
Das vorgestellte Fahrzeug ist für dichte, urbane Umgebungen entwickelt worden. Das Robotaxi schafft 120 Kilometer pro Stunde, kann also auch auf Stadtautobahnen verkehren. Schon seit 2014 entwickelt Zoox das autonome Fahrzeug – und kombiniert dabei Künstliche Intelligenz, Robotik, Fahrzeug Design mit einem umweltfreundlichen Elektroantrieb.
Vision ist es, den Individualverkehr neu zu erfinden, und die Zukunft sicherer, sauberer und angenehmer für alle zu machen. Apropos angenehmer: Der Blick ins Innere das Fahrzeugs verrät, dass durchaus zum Verweilen eingeladen wird. Das Fahrzeug verfügt über eine viersitzige, symmetrische Sitzkonfiguration, bei der das Lenkrad und die Sitzbank, die bei herkömmlichen Fahrzeugdesigns üblich sind, wegfallen.
Das Fahrzeug soll durch Nutzung aller Räder auf engem Raum manövrieren können. Es ist 3,63 Meter lang – oder im Vergleich zu klassischen Autos auf amerikanischen Straßen: kurz. Dennoch ist es dem Team gelungen, eine massive 133-kWh-Batterie unterzubringen. Mit einer Ladung soll daraus ein 16-Stunden-Arbeitstag für das autonome Gefährt resultieren.
Das Fahrzeug funktioniert nach Zoox-Angaben bereits. Es sei ein aufregender Meilenstein. Ziel des Unternehmens ist die Etablierung eines autonomen Ride-Hailing-Dienstes, wie CEO Aicha Evans betont.
„Wir sind dabei, das Fahrerlebnis zu transformieren, um Städten eine überlegene Mobilität-as-a-Service zu bieten. Und angesichts der alarmierenden Statistiken über Kohlenstoffemissionen und Verkehrsunfälle ist es wichtiger denn je, dass wir eine nachhaltige, sichere Lösung bauen, die es den Fahrern ermöglicht, von Punkt A nach Punkt B zu kommen.“
Zoox CEO Aicha Evans
Zoox hat 100 Sicherheitsinnovationen verbaut
Wie wichtig dem Zoox-Team das Thema Sicherheit ist, zeigt die Aussage, dass 100 Sicherheitsinnovationen realisiert wurden. Beispielsweise brauchte das Robotaxi ein neues Airbagsystem. Beim System für autonomes Fahren setzt Zoox auf eine Kombination aus Kameras, Radar und LIDAR. Dies ermögliche ein konkurrenzloses 270-Grad-Sichtfeld an allen vier Ecken des Fahrzeugs. Tote Winkel würden eliminiert.
Zoox wurde 2014 mit der Vision von speziell gebauten, emissionsfreien Fahrzeugen für autonomes Ride-Hailing gegründet, zusammen mit einem End-to-End-Autonomy-Software-Stack. Das Unternehmen wurde 2020 von Amazon übernommen und agiert als eigenständige Tochtergesellschaft. Zoox testet derzeit in Las Vegas, San Francisco und Foster City.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.