ArcelorMittal: Indische Produktion wird mit Greenko erneuerbar versorgt
CO2-Grenzsteuer zeigt Wirkung: ArcelorMittal schließt strategische Partnerschaft mit Greenko in Indien.
Immer mehr Industrieunternehmen kümmern sich momentan um ihre erneuerbare Energieversorgung der Zukunft. Der Stahlriese ArcelorMittal hat jetzt eine bemerkenswerte Partnerschaft zur 24/7-Versorgung seiner Produktionsstätten in Indien geschlossen: Zusammen mit Greenko Group sollen 975 Megawatt Solar- und Windkapazität entstehen. Daneben nutzt das energieintensive Unternehmen das Wasserpumpenspeicherprojekt von Greenko (250 Megawatt). Pro Jahr werden so 1,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
Es ist keine Überraschung, dass Stahl- und Aluminiumhersteller mit Lieferbeziehungen in die Europäische Union jetzt verstärkte Anstrengungen ergreifen, um ihren Fußabdruck zu verkleinern. Denn die EU plant eine CO2-Grenzsteuer, die klimaschädlich hergestellte Produkte wie Stahl oder Aluminium verteuern wird. Die Steuer soll sicherstellen, dass Nicht-EU-Unternehmen, die in die EU exportieren, den gleichen Preis für ihren Kohlenstoff-Fußabdruck in Europa zahlen wie EU-Unternehmen.
Die beiden Unternehmen Greenko Group und ArcelorMittal wollen zusammenarbeiten, um auf 975 Megawatt nominaler Solar- und Windkapazität zu kommen. Die Greenko Group gilt als führendes Unternehmen für die Energiewende in Indien – und hat gerade mit der Adani Group einen vergleichbaren Deal abgeschlossen.
Insgesamt sollen 600 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert werden – während Solar- und Windenergie für die Erzeugung elektrischer Energie sorgen werden, soll das Pumspeicherwerk die Schwankungen ausgleichen und dann einspringen, wenn die Energie nicht ausreichen würde. In dieser Kombination soll die Rund um die Uhr-Stromversorgung der Stahlwerke von ArcelorMittal gelingen.
Eigentümer und Finanzier des Projekts ist ArcelorMittal. Greenko wird die Anlagen für erneuerbare Energien in Andhra Pradesh, Südindien, planen, bauen und betreiben. ArcelorMittals Joint-Venture-Unternehmen in Indien, ArcelorMittal Nippon Steel India (AM/NS India), wird mit ArcelorMittal einen Abnahmevertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren abschließen, um jährlich 250 MW erneuerbaren Strom aus dem Projekt zu beziehen. Dies wird dazu führen, dass mehr als 20 % des Strombedarfs im Werk Hazira von AM/NS India aus erneuerbaren Quellen stammen und die Kohlenstoffemissionen um etwa 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Inbetriebnahme des Projekts wird für Mitte 2024 erwartet. Dies wird dazu führen, dass mehr als 20 Prozent des Strombedarfs im Werk Hazira von AM/NS India aus erneuerbaren Quellen stammen und die Kohlenstoffemissionen um etwa 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden.
Dies ist eine attraktive Gelegenheit für ArcelorMittal. Wir werden mit einem sehr erfahrenen Unternehmen für die Energiewende in einem Projekt zusammenarbeiten, das es unserem Joint-Venture-Unternehmen AM/NS India ermöglichen wird, sowohl seine Stromkosten als auch seine Kohlendioxidemissionen zu senken und gleichzeitig beständige, garantierte Erträge für ArcelorMittal zu erzielen.
Aditya Mittal, CEO ArcelorMittal linkedin
Statement von Greenko CEO
Anil Kumar Chalamalasetty, CEO von Greenko, sieht in der strategischen Partnerschaft etwas Bahnbrechendes: „Wir hoffen, dass sie als Blaupause für den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Stahlherstellung in großem Maßstab in Indien dienen wird. Diese Bemühungen werden auch einen bemerkenswerten Beitrag zu Indiens eigener Verpflichtung leisten, bis 2030 500 Gigawatt an erneuerbaren Energiekapazitäten aufzubauen.“
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.