Unternehmen nutzt die energiesparenden und kostengünstigen Prozessoren für die nächste Generation seiner autonomen Fahrzeuge.
Arm unterstützt Nuro: Der Lieferroboter-Spezialist Nuro setzt bei der Skalierung seiner autonomen Fahrzeuge auf die Lösungen des Chipdesigners Arm. Die Prozessoren der Briten gelten als besonders energiesparend und kostengünstig – besonders im Vergleich zu Marktführer Intel. Hiervon verspricht sich Nuro bei der Skalierung der Nuro Driver-Technologie entscheidende Vorteile. Arm hat mit der Automotive-Enhanced-Technologie ein speziell für die Sicherheits- und Rechenanforderungen der Automobilindustrie konzipiertes Portfolio aufgebaut. Damit soll der Schritt zum softwarezentrierten Fahrzeug ohne Fahrer gelingen.
Das Lieferroboter-Unternehmen Nuro hat heute angekündigt, dass es die Zusammenarbeit mit dem Chipdesigner Arm sucht, um bei der Entwicklung seines dritten Lieferroboters zu helfen. Die Partnerschaft wird voraussichtlich die Fähigkeiten und die Reichweite der elektrisch betriebenen Nuro-Roboter verbessern und sowohl die Produktion als auch die Kommerzialisierung des Lieferdienstes beschleunigen.
Der Nuro Driver ist das umfassende Konzept für die Hardware und Software, die für den autonomen Lieferroboter der nächsten Generation benötigt wird. Bei der Entwicklung des Nuro Drivers wird das Unternehmen die Automotive-Enhanced-Technologie von Arm verwenden. Diese Technologie ist ein Portfolio an geistigem Eigentum, das Arm speziell für die Sicherheits- und spezialisierten Rechenanforderungen des Automobilmarktes konzipiert hat.
Gefährlicher Zeitpunkt für autonomes Fahren
Die Entwickler autonomer Fahrzeuge erhalten die Nachricht von der Partnerschaft zu einem kritischen Zeitpunkt. Nach einer Reihe von Zwischenfällen, bei denen Personen durch fahrerlose Fahrzeuge verletzt wurden, stellen sich neue Sicherheitsfragen. Zudem sind die Investitionen rückläufig, da sich die zeitlichen Pläne immer weiter verzögert haben. Im Frühjahr letzten Jahres gab Nuro bekannt, dass 30 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen werden, um die Kosten zu reduzieren.
Trotzdem ist das Unternehmen dabei, die dritte Generation des R3-Fahrzeugs zu entwickeln. Diese Version wird über eine doppelt so große Ladekapazität verfügen wie der R2-Roboter der vorherigen Generation. Darüber hinaus wird das Fahrzeug modular einsetzbar sein und neue temperaturgesteuerte Fächer haben, um Lebensmittel je nach Bedarf warm oder kalt zu halten.
Arm unterstützt Nuro seit Jahren – Vertiefte Zusammenarbeit
Nuro und Arm haben bereits seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit gepflegt, jedoch gibt Nuro heute bekannt, dass sie diese Partnerschaft intensivieren werden. Andrew Clare (Linkedin), Chief Technology Officer von Nuro, erläutert, dass das Cleantech-Unternehmen sich dabei auf ausgewählte Kern-Technologien von Arm stützen wird, um eine solide Grundlage für das Fahrzeug der nächsten Generation zu schaffen.
Durch die Zusammenarbeit mit Arm hofft Nuro auch, die Effizienz und Reichweite des R3-Roboters um bis zu 20 Prozent zu verbessern, ohne die Größe der Fahrzeugbatterie zu verändern, so Clare. Die Technologie von Arm läuft mit sehr geringem Stromverbrauch, wodurch mehr Elektronen für das KI-gestützte „Gehirn“ von Nuro frei werden, das in Echtzeit Entscheidungen über den Betrieb und die Sicherheit des Fahrzeugs während der Fahrt trifft.
„Wir entwickeln die Technologie mit dem geringsten Stromverbrauch“, erklärt Dipti Vachani (Linkedin), General Manager für das Automobilgeschäft, „damit Nuro dann die Vorteile der KI-Software nutzen kann.“
Dave Ferguson und Jiajun Zhu, ehemalige Mitglieder des Google-Projekts für selbstfahrende Autos (später bekannt als Waymo), gründeten Nuro im Jahr 2016. Nuro ist eines der wenigen Unternehmen, das derzeit fahrerlose Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen ohne Sicherheitsfahrer hinter dem Lenkrad betreibt.
Die aktuelle Fahrzeugflotte von Nuro, die in Kalifornien und Texas im Einsatz ist, hat bereits über 1 Million Meilen autonom zurückgelegt. Während der Software-Stack mit der Technologie von Arm betrieben wird, wird der Antriebsstrang von Nuro – Elektromotoren und Batterien – vom chinesischen Unternehmen BYD entwickelt. Nuro baut außerdem eine Anlage in Nevada, in der es seine Fahrzeuge der nächsten Generation herstellen wird.
Die momentane Fahrzeugflotte von Nuro, die in Kalifornien und Texas operiert, hat bereits eine Strecke von über 1 Million Meilen autonom zurückgelegt. Während der Software-Stack die Technologie von Arm nutzt, ist der Antriebsstrang – bestehend aus Elektromotoren und Batterien – von dem chinesischen Unternehmen BYD entwickelt worden. Zusätzlich errichtet Nuro eine Produktionsstätte in Nevada für die Herstellung ihrer nächsten Fahrzeuggeneration.
Nuro will kommerzielle Pilotprojekte skalieren
Aber das Unternehmen war auch gezwungen, seine kommerzielle Expansion auf Eis zu legen und die Produktion seines R3-Fahrzeugs im letzten Jahr zu verschieben, da es mit Kostenproblemen zu kämpfen hatte.
Allerdings musste das Unternehmen aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten sowohl seine kommerzielle Expansion stoppen als auch die Produktion des R3-Fahrzeugs auf das letzte Jahr verschieben.
Die Gründer von Nuro haben betont, dass sie sich auf ein effizienteres Modell für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge konzentrieren, das dem Unternehmen genügend finanzielle Mittel für einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren sichert. Seitdem hat Nuro in Zusammenarbeit mit einigen Partnern kleinere kommerzielle Pilotprojekte durchgeführt und plant, den Lieferdienst in den kommenden Jahren auszuweiten. Die Verwendung des Nuro R3 auf öffentlichen Straßen noch in diesem Jahr 2024 ist ein entscheidendes Ziel.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.