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Mit KI planen, schneller installieren: Autarc ist der Turbo für Wärmepumpen-Monteure

Berliner Cleantech-Startup setzt neben Software auch auf LiDAR-Scanner.

Installateur*innen von Wärmepumpen benötigen bei der Planung von Heizungen viel mehr Zeit als beim Einbau klassischer fossiler Gas- und Ölheizungen (die eine Kostenfalle werden können). Der Grund: Es sind viel mehr Daten erforderlich. Ein in Berlin ansässiges Cleantech-Startup namens Autarc will dies nun ändern: Mit Software auf Basis künstlicher Intelligenz soll die Planungszeit halbiert werden. So will das Team bis 2030 zur Installation von einer Million Wärmepumpen maßgeblich beitragen.

Die Planungs- und Installationszeit beim Heizungseinbau zu reduzieren, macht absolut Sinn: Schließlich steht den Plänen der Bundesregierung, mindestens 500.000 Wärmepumpen pro Jahr zu installieren, um dem Ziel Klimaneutralität näher zu kommen, auch der Fachkräftemangel entgegen. Es fehlen schlicht Installateur*innen. Der Heizungsverband BDH bezifferte die Zahl der fehlenden Monteure 2022 auf 60.000.

Konkret wird für ein erstes Angebot bei Wärmepumpeninstallationen drei- bis viermal mehr Zeit gebraucht als bei fossilen Heizungssystemen. Die Datenflut ist ein Grund: 30-mal mehr Daten sind notwendig, um das entsprechende Angebot zu erstellen. Die Konsequenz aus der Datensammelwut? Installateur*innen verbringen laut Autarc 50 Prozent der Tätigkeit nicht etwa mit der Installation der Wärmepumpe selbst, sondern mit administrativem „Handwerk“.

Wie will Autarc die Situation ändern?

Das erst 2023 gegründete Cleantech-Startup setzt auf künstliche Intelligenz einerseits und „Funktionen wie LiDAR-Scanner“ andererseits. Was eher nach autonomem Fahren als der Installation einer Wärmepumpe klingt, um ehrlich zu sein, soll eine Zeitersparnis um 50 Prozent bewirken. Installateur*innen sollen ein Betriebssystem erhalten, um den Umstieg auf Heizen ohne fossile Brennstoffe schneller bewerkstelligen zu können.

Konkret geht es um eine „Software as a Servive“-Lösung, die von autarc angeboten wird. Aufgabe der Lösung ist es, Heizungsbetrieben den Umstieg auf die Wärmepumpe zu erleichtern. Als Vereinfachungen hilft die Software bei der Kalkulation der Heizlast, dem hydraulischen Abgleich oder der Dimensionierung der Anlage. Basis dafür sind Künstliche Intelligenz und LiDAR-Scanner.

LiDAR ist eine Abkürzung für Light Detection and Ranging. Diese Technologie scannt über Laserstrahlen eine Umgebung und bestimmt so die Entfernung zu einem Objekt. Du findest diese Technologie zum Beispiel auch in einigen Autos mit Selbstfahrfunktion.

Das Betriebssystem bietet letztlich klare Installationsschritte und macht die schnelle Datensammlung möglich. Es ist DIN-konform und umfasst ein Kundenportal. Damit werden vom autarc-Team technisches Fachwissen und das Verständnis vom Wärmepumpen-Markt aus jahrelanger eigener Erfahrung in einer Software-Lösung zusammengebracht.

Millionenschwere Seed-Finanzierung

Mit dem Ansatz, die Effizienz im Bereich der Wärmepumpen-Installation massiv zu erhöhen, hat Autarc sich eine millionenschwere Seed-Finanzierung gesichert. Zu den Business Angels, die investiert haben, zählen C1-Gründer Christian Vollmann oder der CEO von GridX, David Balensiefen. Die Finanzierungsrunde brachte Kapital im „einstelligen Millionenbereich“. Neben diesen und weiteren Angels waren auch der Wagniskapitalgeber better ventures und der Lead-Investor PT1 – PropTech1 Ventures beteiligt.

„autarc spielt eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung des Rollouts von Wärmepumpen, insbesondere angesichts des 59-prozentigen Wachstums im Jahr 2022 und des erwarteten Marktpotenzials von 29 Milliarden Euro bis 2030 in Deutschland“, so Tina Dreimann, Geschäftsführerin von better ventures.

Krause und Hansen gründen Autarc

Thies Hansen, Gründer von Autarc

Autarc wurde im Januar 2023 von Etienne-Noel Krause und Thies Hansen (siehe Foto) gegründet. Krause bringt Fachexpertise aus seinem Heizungsbau-Studium ein, während Hansen auf Erfahrungen in Operations, Finance und Tech aus seiner Zeit bei Trade Republic, Partech und Hamburg Süd zurückgreift.

Gemeinsam verfolgen sie die Mission, den Übergang zu klimaneutralen Wohnungen und Häusern durch den Aufbau des führenden Wärmepumpenbetriebssystems für SHK-Installateur*innen zu beschleunigen. Das Geschäftsmodell des Berliner Cleantech-Unternehmens basiert auf einem SaaS-Abonnement für Installateur*innen.

Die transportierte Vision des Cleantech-Unternehmens: Die Planung von einer Million Wärmepumpen-Installationen bis 2030.‍ Mit KI planen, schneller installieren: Ob Autarc zum Turbo für Wärmepumpen-Monteure wird, werden die kommenden Monate zeigen. Die Lösung kann beweisen, dass Künstliche Intelligenz eine bedeutsame Rolle in der Wärmewende spielen kann.

Dabei erinnert Autarc auch an Thermondo – das Cleantech-Unternehmen von Philipp Pausder hat die Heizungsinstalltion selbst digitalisiert. Womöglich ergeben sich hieraus relevante Synergien?

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1 Kommentar
  1. Klaus sagt

    Ich denke, dass die KI den Monteuren vor Ort, aber auch den Chefs im Büro, nicht viel bringt. Die Probleme bei der Planung einer Wärmepumpe ist die genaue Erfassung der vorhandenen Daten. Fläche, Dämmung, Wohnverhalten, Wunschtemperaturen, Fensterausrichtung, Belüftung, etc… Mit diesen individuellen Daten eines Bauherren und seines Gebäudes muss die „KI“ erst gefüttert werden. Hinzu kommen noch die gesetzlichen Vorschriften und die Komplexität der neuen Anlagen. Da die Fakten kaum mit den vollkommen unrealistischen gesetzlichen Vorschriften in Einklang zu bringen sind, schafft es nur der Erfindergeist und die Erfahrung (auch mit den Behörden) eines guten Handwerkers, die Planung bis zur Inbetriebnahme einer Wärmepumpe, ordentlich umzusetzen.

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