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Autofreiheit: Wie sich Barcelona, Paris oder Frankfurt verändern

Autos raus, Grünflächen rein! Mehr Platz für Fußgänger, Radfahrer und Familien

Sonntag, 23. März 2025: Während die Pariser heute über die Zukunft von 500 Straßen abstimmen, steht Frankfurt am Main im Rampenlicht. Die Mainmetropole hat soeben den „Masterplan Mobilität“ beschlossen – ein ambitioniertes Projekt, das die Stadt grundlegend verändern soll. Quer durch Europa vollzieht sich ein radikaler Umbau zur Autofreiheit: Städte krempeln ihre Verkehrsstrategien um, um mehr Grünflächen zu schaffen und den Raum für Fußgänger und Radfahrer zurückzugewinnen – kurz gesagt: Autos raus, Grünflächen rein! Die Vision der autofreien Stadt gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn Autofreiheit ist der Schlüssel für lebenswerte urbane Räume.

„Stadtluft macht frei“ – aber frei von Autos!

„Stadtluft macht frei“, hieß es im späten Mittelalter – doch viele Städter fühlen sich heute eher wie Gefangene. Nach Jahren der Stagnation beschleunigt sich nun ein Trend, der das Stadtleben neu definiert: die Verkehrswende hin zur „autofreien“ Stadt. Autofreiheit wird zur zentralen Herausforderung urbaner Planung.

Wie stark die Corona-Pandemie diesen Trend befeuert hat, zeigt ein Blick nach Barcelona. „Die Menschen sehnten sich nach Freiraum in den engen, mit Autos zugestellten Straßen der Innenstadt“, erklärt Vizebürgermeisterin Janet Sanz Cid.

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Ein Trend, den übrigens zuletzt auch die Washington Post bemerkt hat – und Überlegungen anstellt, wie amerikanische Städte dem Vorbild aus Europa folgen könnten.

Frankfurt krempelt um: Radikalumbau bis 2035 für mehr „Autofreiheit“

In Frankfurt am Main wurde der „Masterplan Mobilität“ nach langem Streit endlich beschlossen. Ziel: Bis 2035 sollen 80 Prozent aller Wege zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Dafür plant die Stadt:

  • Den Ausbau von Hauptachsen für den Radverkehr (Autospuren werden zu Radspuren!)
  • Die Ausweisung autoarmer und autofreier Zonen
  • Die Erhöhung von Parkgebühren
  • Die Einführung von Tempo-Limits (20-40 km/h)

„Es ist eine autofeindliche und realitätsferne Grundausrichtung“, kritisiert CDU-Verkehrspolitiker Frank Nagel. Doch die Stadt setzt ein klares Zeichen für eine nachhaltige Zukunft. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) betont: „Wir wollen Frankfurt zu einer Stadt machen, in der sich Menschen wohlfühlen und sicher bewegen können. Das geht nur mit weniger Autos und mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer.“

Paris, Barcelona & Co.: Vorreiter einer neuen urbanen, autofreien Ära

Frankfurt ist nicht allein. Städte wie Paris, Barcelona und Kopenhagen haben längst bewiesen, dass eine Verkehrswende möglich ist:

  • Paris: Bürgermeisterin Anne Hidalgo forciert die „15-Minuten-Stadt“, in der alle wichtigen Orte des täglichen Lebens fußläufig erreichbar sind. Tempo 30 ist in der ganzen Stadt Standard. Die neue ZTL-Zone im Zentrum zeigt Wirkung: weniger Verkehr, sauberere Luft. „Ab sofort ist es auch dort, wo Autos fahren, entspannter: In ganz Paris gilt nun Tempo 30“, berichtete Stern-Autor Nicolas Büchse schon 2021. Und heute, am 23. März 2025, entscheiden die Pariser über die Umwandlung von 500 weiteren Straßen in autofreie Zonen.
  • Barcelona: Vizebürgermeisterin Janet Sanz Cid verwandelt Straßenkreuzungen in grüne Plätze und schafft „Superilles“ – verkehrsberuhigte Zonen, in denen Fußgänger und Radfahrer Vorfahrt haben. „Wir müssen die Stadt für die Menschen zurückgewinnen“, betont sie. Die „New York Times“ urteilte, dass New York viel von Barcelona lernen könne.
  • Kopenhagen: Jan Gehl, Pionier der Stadtplanung, hat Kopenhagen zu einer der fahrradfreundlichsten und lebenswertesten Metropolen der Welt gemacht. „Viel zu lange haben wir Städte geplant, als wollten wir Autos glücklich machen. Dabei sollen Städte doch Menschen glücklich machen“, so Gehl.

Auch in Hannover, Stockholm, Amsterdam, Oslo, Hamburg und London werden ähnliche Konzepte verfolgt, um die „Autofreiheit“ zu fördern.

Argumente für die städtische Wende

Was spricht für weniger Autos in Städten? Die Argumente sind überzeugend:

  • Luftqualität: Weniger Verbrennungsmotoren bedeuten weniger Schadstoffe und saubere Luft zum Atmen. Studien aus London zeigen, dass die ULEZ-Zone die Luftqualität deutlich verbessert hat.
  • Sicherheit: Fußgänger und Radfahrer, insbesondere Kinder, profitieren von sicheren Wegen ohne Autoverkehr.
  • Klimaschutz: Weniger Autos bedeuten weniger CO2-Emissionen und eine geringere Belastung für das Klima. Angesichts der steigenden Temperaturen in europäischen Städten ist das wichtiger denn je.

Um den Wandel zu ermöglichen, müssen Städte jedoch mehr bieten als nur Verbote. Ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr, sichere Radwege, innovative Sharing-Konzepte für autonomes Fahren und eine intelligente Stadtplanung sind unerlässlich, um die „Autofreiheit“ zu erreichen.

Zukunftsvision Autofreiheit: Wie sieht die Stadt von morgen aus?

Wie wird sich Frankfurt bis 2035 verändern? Stellen wir uns vor:

  • Die Innenstadt ist geprägt von breiten Radwegen und begrünten Fußgängerzonen.
  • Wo früher Parkplätze waren, finden sich Pocket Parks und urbane Gärten.
  • Die Luft ist sauberer, der Lärm reduziert, und die Menschen bewegen sich entspannter durch die Stadt.

Diese Vision ist keine Utopie, sondern eine Notwendigkeit. Der Trend zur „Autofreiheit“ ist ein wichtiger Schritt, um unsere Städte lebenswerter, klimafreundlicher und zukunftssicher zu machen. Es ist an der Zeit, dass wir alle Teil dieser grünen Welle werden.

Mehr dazu: „Gamechanger“ für autonomes Fahren in Hamburg: MOIA testet VW ID.Buzz AD

Es geht darum, den öffentlichen Raum zurückzugewinnen und ihn den Menschen zurückzugeben – mit all den positiven Auswirkungen auf Lebensqualität, Gesundheit und Umwelt. Die Städte der Zukunft gehören den Fußgängern, Radfahrern und Familien!

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1 Kommentar
  1. […] Paris hat am Wochenende erneut seine Vorreiterrolle in der Verkehrswende unterstrichen. In einer Bürgerbefragung stimmte eine klare Mehrheit (bei schwacher Wahlbeteiligung) für die Umwandlung von 500 Straßen in autofreie Zonen – sogenannte Gartenstraßen oder „rues végétales“. Diese Entscheidung markiert einen weiteren Meilenstein in der Transformation der französischen Hauptstadt zu einer grüneren, ruhigeren und klimafreundlicheren Metropole und passt zum Städtetrend der partiellen Autofreiheit. […]

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