Balkonkraftwerk 2024: Wo der Boom in Deutschland besonders groß ist

Balkonkraftwerk: Neues Gesetz 2024 sorgte für Erleichterungen bei der Anmeldung

Deutschland hat vor kurzem seine Position als Vorreiter bei der Nutzung von Steckersolargeräten. Das nun vorhandene Recht aufs Balkonkraftwerk wird den Balkonkraftwerk 2024 Boom weiter anheizen. Mit der Zustimmung von Bundesrat und Bundestag zur Privilegierung von Steckersolargeräten ist der Weg frei für Balkonkraftwerke an Miet- und Eigentumswohnungen. Dieser Artikel zeigt, wo der Boom in Deutschland besonders groß ist – mit überraschenden Ergebnissen.

Konkret ging es bei der Privilegierung um das „Gesetz zur Zulassung virtueller Wohnungseigentümerversammlungen, zur Erleichterung des Einsatzes von Steckersolargeräten und zur Übertragbarkeit beschränkter persönlicher Dienstbarkeiten für Erneuerbare-Energien-Anlagen.“ Dieses ist im Oktober 2024 durch Bundesrat und Bundestag verabschiedet geworden und entsprechend in Kraft getreten.

Lesen Sie auch, welche Vorteile und Nachteile Balkonkraftwerke haben und darüber, dass Balkonkraftwerk 800 Watt erlaubt ist. All diese rechtlichen Veränderungen haben den Boom der Balkonkraftwerke 2024 in Deutschland angefeuert. Mit dem neuen Recht, das Mieter und Eigentümer in Eigentümergemeinschaften stärkt, dürfte der Boom der Balkonkraftwerke 2025 weitergehen.

Bürger-Energiewende lebt durch Mini-Solaranlagen

Überall in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren Bündnisse und Zusammenschlüsse von Menschen gebildet, die die Bürger-Energiewende auch mit Mini-Solaranlagen sichern wollen. Denn Balkonsolaranlagen sind für Mieter oder Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern die einfachste Art und Weise, an der Energiewende zu partizipieren. Der Trend geht klar zu „Do it yourself“.

Gute Beispiele für entsprechende Bündnisse sind etwa das Klimabündnis Weinstadt, das Bündnis für Dachau oder nebenan.solar aus Ammersbek bei Hamburg. Oder, wie es die Klimareporter schreiben: „Guerilla-PV“ wird zum staatlichen Preissenker.

Balkonkraftwerk 2024: Boom, überall Boom

Das SWR Data Lab hat in diesem Beitrag ausgerechnet, wo es die meisten, aktiven Balkonkraftwerke je Tausend Einwohner gibt:

  • Niedersachsen 11,9
  • Schleswig-Holstein 10,7
  • Sachsen 10,4
  • Mecklenburg-Vorpommern 10,3
  • Rheinland-Pfalz 10
  • Brandenburg 9,5
  • Hessen 8,8
  • Sachsen-Anhalt 8,7
  • Thüringen 8,6
  • Saarland 8,3
  • Bayern 8,3
  • Baden-Württemberg 8,2
  • Nordrhein-Westfalen 8
  • Bremen 5,2
  • Berlin 3,6
  • Hamburg 2,8

Die Aufstellung zeigt, dass es im sonnenreicheren Süddeutschland durchaus Nachholbedarf gibt – und die höchste Dichte an solchen Anlagen überraschenderweise in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu finden ist. Womöglich, weil dort die Energiewende bislang mit Windkraft geschah – und die Bürger jetzt noch mehr für ihre persönliche Bilanz tun möchten. Eine gute Entwicklung.

Wie sehr die rechtlichen Veränderungen mit technischen und bürokratischen Vereinfachungen zur Verstärkung des DIY-Trends geführt haben, zeigt eine Zahl aus Rheinland-Pfalz: Seit es die Vereinfachungen gibt, kamen 20.000 Balkonkraftwerke 2024 dazu.

Balkonkraftwerk 2024 ist letztlich ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine technische Lösung, die sich die Bürger über Jahre erkämpft haben, in den politischen Alltag geschoben haben. Dieses Zusammenspiel zwischen Bürger und Bundes- sowie Landes- und Kommunalpolitik ist extrem wertvoll für die Energiewende. Solches Engagement braucht es vermehrt, wollen wir die Klimaziele erreichen.

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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