Die Skepsis, die der Energiewende in Teilen der Bevölkerung entgegen schlägt, zeigt sich nun auch an einem Beispiel in Sachsen. In der Nähe von Torgau möchte die eigens gegründete BES Langenreichenbach GmbH einen großen Batteriespeicher errichten, um zur Stabilisierung des Stromnetzes beizutragen. Doch der Ortschaftsrat in Langenreichenbach sah sich im November nicht in der Lage, eine Entscheidung zur Bewilligung des Projektes zu treffen. Heute nun findet eine öffentliche Projektvorstellung der Upside Group statt.
Stromspeicher News / 4.1.2018. Über die Geschichte berichtete gestern die Torgauer Zeitung. Die Upside Group möchte mit der eigens gegründeten BES Langenreichenbach GmbH rund 2,5 Millionen Euro investieren und den mittelgroßen Batteriespeicher am lokalen Umspannwerk errichten. Auch der örtliche Netzbetreiber Mitnetz begrüßt das Vorhaben. Die Upside Group betreibt zahlreiche vergleichbare Projekte und ist mit ihren Stromspeicher am Markt für Primärregelleistung präqualifiziert.
Die Upside Group ist nahezu weltweit tätig. Sie errichtet laut Webseite vor allem größeren Photovoltaik-Parks etwa in Spanien, den USA und auch schwerpunktmäßig in Deutschland. Ansässig ist das Cleantech-Unternehmen u.a. in Dülmen und Aschaffenburg. Neben der Projektierung berät das Unternehmen auch im Bereich Photovoltaik und Batteriespeicher und sorgt für die Finanzierung der Großprojekte. Auf der Webseite ist eine Liste mit geplanten Projekten zu finden, für die Investoren gesucht werden.
Gesundheitsgefahren durch Batteriespeicher?
Das letzte dort aufgeführte Projekt ist ein 5-MW-Speicher in Sachsen. Dabei dürfte es sich um den Speicher handeln, der am Abend in Langenreichenbach diskutiert wird. Die Skepsis des Ortschaftsrates in dem kleinen sächsischen Ort zeigt sich in den Problemstellungen: Man habe keine Informationen gehabt, welche gesundheitlichen Risiken mit der Anlage verbunden seien und welche Umweltgefahren in einem möglichen Havariefall zu befürchten seien, so die Torgauer Zeitung unter Berufung auf den Ortsvorsteher.
Es wird spannend, welche Antworten das Cleantech-Unternehmen aus Dülmen heute Absend darauf haben wird. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Batteriespeicher um eine Anlage im Niederspannungsbereich mit weniger als 1.000 Volt. Die Örtlichkeit in der unmittelbaren Umgebung des Umspannwerks deutet nicht darauf hin, dass sich dort Unbefugte normalerweise aufhalten werden. Im Umspannwerk selbst sind Spannungen von 110.000 Volt normal.
Die Upside Group ist ein Verbund international agierender Unternehmen im Bereich junger Energietechnologien. Die Gruppe entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft mit besonderem Fokus auf die Bereiche Energiespeicher und Solarenergie sowie Planung, Bau und Betrieb von Großkraftwerken dieser Technologien. Damit leistet das Unternehmen einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende aus Überzeugung und in der Gewissheit, die Energieversorgung von morgen mitzubestimmen.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.