Bill Gates Fonds investiert eine weitere Milliarde in Energie- und Cleantech-Unternehmen
Breakthrough Energy Ventures sucht weitere 40 bis 50 Startups, die die drängendsten Probleme lösen wollen.
In den vergangenen Jahren hat der Cleantech-Fonds Breakthrough Energy Ventures, den Bill Gates initiiert hat, eine Milliarde US-Dollar in eine Vielzahl von Cleantech-Unternehmen investiert – über viele davon hat Cleanthinking.de berichtet (siehe unten). Ziel ist es, durch Innovation eine Welt ohne Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Jetzt haben Bill Gates und seine Partner eine weitere Milliarde eingesammelt – und wollen damit insbesondere helfen, die dringlichsten Probleme anzupacken.
Als besonders dringliche Probleme gelten etwa die klimafreundliche Stahl- und Zementproduktion, Langstreckentransporte und Technologien zur Abscheidung von Kohlenstoff aus der Luft. Auf die zuletzt genannte Technologie legt übrigens auch Tesla-CEO Elon Musk ein besonderes Augenmerk: Kommende Woche will Musk Details zu einem Wettbewerb für die beste Technologie in diesem Bereich benennen. Dafür sollen 100 Millionen US-Dollar als Anreiz bereitgestellt werden:
Breakthrough Energy Ventures wurde im Dezember 2016 bekannt. Zu den Investoren sowie dem Vorstand gehören mehr als ein Dutzend Tech-Unternehmer wie etwa Jeff Bezos, Richard Branson, Reid Hoffmann, Jack Ma oder Michael Bloomberg.
Bislang lag der Fokus von Investments eher auf klassischeren Technologien: Etwa Batterien, Fusionsreaktoren, Biokraftstoffen, Geothermie oder alternativen Proteinquellen. Besonders wichtig ist, dass Breakthrough Energy Ventures viel Geduld aufbringt, bis Technologien entwickelt sein und Rendite erzielen müssen. Gewöhnlich soll Rendite nach fünf Jahren eingefahren werden.
Machen Sie keinen Fehler. Die Herausforderung, die vor uns liegt, ist enorm – und sie ist extrem kompliziert. Aber wir kennen unsere Strategie. Die Fokussierung auf Innovatoren und Partnerschaften ist der richtige Weg.
Bill Gates
Dafür stellt Breakthrough Energy Ventures aber auch hohe Anforderungen. Die Unternehmen müssen glaubhaft machen, dass sie auf eine Größe wachsen skalieren können, die mindestens 500 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen kann – also ein Prozent der globalen Emissionen.
Weltweit boomen Investitionen in Cleantech- oder Climatetech-Unternehmen. Um die kohlenstoffarme Wirtschaft zu erreichen, wurden im vergangenen Jahr 2020 mehr als 500 Milliarden Dollar investiert. Ebenfalls auf diesem Sektor aktiv ist Amazon, das mit seinem Climate Pledge Fund u.a. das Elektroauto-Startup Rivian unterstützt. Auch Microsoft hat ähnliche Investitionen begonnen und will selbst klimaneutral werden.
Meldungen zu Cleantech-Startups, in die Breakthrough Energy Ventures investiert hat:
- EGHAC: Bill Gates‘ Breakthrough Energy Ventures und EIT gründen Wasserstoff-Initiative
- Breakthrough Energy und EU-Kommission investieren 100 Milliarden in Cleantech
- ZeroAvia: Amazon, Shell und Breakthrough investieren in Wasserstoff-Flugzeug
- BlackRock und Bill Gates finanzieren Hybridpanels für Trinkwasser-Gewinnung
- Form Energy: Weitere 70 Mio. Dollar für Langzeitspeicher-Startup
- Boston Metal: Elektrolyse als saubere Alternative zur Stahl-Herstellung
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
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