Blattlose Windkraftanlagen erhalten Mio-Investment: Revolution der Gebäudeenergie in Sicht?
Das Cleantech-Unternehmen Aeromine Technologies hat kürzlich eine erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von neun Millionen US-Dollar für blattlose Windkraftanlagen abgeschlossen. Angeführt wurde die Series-A-Runde von Veriten, einer auf Energie spezialisierten Investmentfirma, die auch in Amperon oder emrgy investiert hat. Weitere Investoren sind das globale Ingenieurbüro Thornton Tomasetti und verschiedene Family Offices.
Die umstrittene Technik von Aeromine Technologies
Aeromine hat eine innovative, patentierte Windenergieplattform entwickelt, die sich grundlegend von herkömmlichen Windkraftanlagen unterscheidet. Statt großer Rotorblätter setzen die Aeromine-Einheiten auf ein blattloses Design und werden direkt auf Dächern installiert. Sie nutzen den natürlichen Luftstrom über und um Gebäude herum, um diesen in elektrische Energie umzuwandeln. Blattlose Windkraftanlagen sind aber generell umstritten.
Das Unternehmen betont dennoch zahlreiche Vorteile:
- Höhere Energieeffizienz: Aeromine behauptet, dass ihre Anlagen bei gleichen Kosten 50 Prozent mehr Energie erzeugen können als Photovoltaikanlagen auf Dächern.
- Geräuschlos und platzsparend: Die blattlosen Einheiten arbeiten nahezu geräuschlos und benötigen deutlich weniger Platz als herkömmliche Windkraftanlagen.
- Rund-um-die-Uhr-Energieerzeugung: Im Gegensatz zu Solaranlagen, die auf Sonnenlicht angewiesen sind, können die Aeromine-Einheiten kontinuierlich Strom erzeugen.
- Einfache Integration: Die Anlagen lassen sich problemlos in bestehende elektrische Infrastrukturen integrieren und können auch mit Solaranlagen kombiniert werden.
Potenzielle Anwendungsbereiche blattloser Windturbinen
Die Aeromine-Technologie eignet sich besonders für große Gebäude mit flachen Dächern, wie Lagerhallen, Einkaufszentren, Bürogebäude, Krankenhäuser und sogar Mehrfamilienhäuser. Das Unternehmen sieht großes Potenzial in der dezentralen Energieerzeugung, bei der Gebäude ihren eigenen Strombedarf decken können.
Die erfolgreiche Finanzierungsrunde zeigt das große Vertrauen der Investoren in die Technologie von Aeromine. Maynard Holt (linkedin), Gründer und CEO von Veriten, betont die Bedeutung dezentraler Energielösungen für die Zukunft der Energieversorgung und sieht in Aeromine einen vielversprechenden Ansatz, um Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Energiebedürfnisse zu unterstützen.
Ausblick und Herausforderungen für Aeromine
Mit der neuen Finanzierung plant Aeromine, die Produktion seiner Windkraftanlagen zu skalieren und die globale Markteinführung voranzutreiben. Das Unternehmen verzeichnet nach eigenen Angaben „großes Interesse“ aus verschiedenen Branchen und Regionen, darunter Europa, USA, Asien-Pazifik, Lateinamerika und Australien/Neuseeland.
Trotz der vielversprechenden Aussichten gibt es auch Herausforderungen. Die Technologie ist noch relativ neu und muss sich im Praxiseinsatz bewähren. Zudem muss Aeromine die Produktionskosten weiter senken, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen erneuerbaren Energiequellen zu gewährleisten.
Aeromine Technologies hat mit seiner blattlosen Windkraftanlage eine innovative, womöglich bahnbrechende Lösung für die dezentrale Energieerzeugung entwickelt. Die Technologie verspricht eine höhere Effizienz, geringere Geräuschentwicklung und Platzersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Windkraft- und Solaranlagen. Ob das Cleantech-Unternehmen seine ambitionierten Ziele erreichen und die Energieversorgung von Gebäuden entscheidend prägen kann, wird die Zukunft zeigen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Bei aller Begeisterung: Es hat sich erwiesen, daß Windkraftanlagen aller Art im urbanen Umfeld ziemlich sinnlos sind, denn die erforderliche laminare Strömung, die sie für einen effektiven Stromertrag benötigen, gibt es hier nicht. Als Beleg verweise ich auf den Zeeland-Test hin, der im April 2009 veröffentlicht wurde. Er wird hier ausführlich beschrieben: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_08_11_06_windenergie_neue_designs_2009.htm