Blockchain-Weltpremiere: Handelsplatz für Ökostrom startet am Montag

Wuppertaler Stadtwerke setzten auf Blockchain-Technologie für den Ökostrom-Handel Tal.Markt / Erster Handel in der Blockchain in Silvesternacht

Es ist ein echtes Novum, was die Wuppertaler Stadtwerke da auf die Beine gestellt haben. Der über die Blockchain-Technologie funktionierende Ökostrom-Handelsplatz Tal.Markt soll in der Silvesternacht erstmals zum Handeln von Ökostrom aus der Region Wuppertal genutzt werden.

Energie News / 27.12.2.107. Es ist ein Schritt in die Zukunft: Die Blockchain-Technologie wird erstmals von einem kommunalen Energieversorger eingesetzt, um Ökostrom zu handeln. Damit können Bewohner aus Wuppertal gezielt auswählen, woher der eigene Strom stammen soll: Beispielsweise vom Bürgerwindrad Cronenberg.

Der Tal.Markt genannte Ökostrom-Handelsplatz der Wuppertaler Stadtwerke war vor kurzem vorgestellt worden und bekam seitdem viel Aufmerksamkeit die Webseite wsw-talmarkt.de wurde seitdem sehr gut besucht. Das zeigt: Interesse daran, sich seinen eigenen Energiemix zusammenzustellen und nicht mehr nur die Tarifangebote der Energieversorger zu nutzen, ist regional durchaus vorhanden.

Sichere Transaktion dank Blockchain-Technologie

Vorteil der Blockchain-Technologie: Jede Transaktion wird fälschungssicher ausgeführt. Ein Makler, ein Mittler, ist jedoch nicht mehr notwendig – es findet ein direkter Handel zwischen Anbieter und Nachfrager statt. Damit der Handel funktionieren kann, ist der Einsatz von Smart Metern – also digitalen Stromzähler mit einer Kommunikationsschnittstelle – notwendig. Die Stadtwerke Wuppertal wollen Installateure bereitstellen, die möglichst viele Smart Meter zeitnah installieren. Kosten für Zähler und Einbau trägt die Gesellschaft selbst.

Smart Meter als Voraussetzung

So wollen die Stadtwerke möglichst vielen Kunden die Chance ermöglichen, bereits in der Premieren-Nacht oder in den kommenden Wochen handeln zu können. Realistischerweise dürften nur einige Dutzend Kunden den Strom in der Silvesternacht über den Marktplatz beziehen können. Steigt die Zahl der verbauten Smart Meter, kommt auch ein neuer Handelspartner hinzu.

Bislang dürfen lediglich Anbieter aus der Region ihren Ökostrom dort anbieten. Allerdings haben nach Angaben der Wuppertaler Stadftwerke auch andere Windparkbetreiber aus anderen Regionen schon angefragt. Mittelfristig könnte die Übertagung auf diese Klientel möglich gemacht werden.

Wenige Ökostrom-Anbieter registriert

Zu den bisherigen Stromanbietern auf Tal.Markt gehören das Wuppertaler Unternehmen Jenniges mit einer großen Solaranlage und der Verein Regen e. V., Betreiber des ersten Wuppertaler Windrads. Auch zwei große private Photovoltaik-Anlagen sind dabei. Damit die potentiellen Stromkäufer mehr Auswahl haben, bieten die Wuppertaler Stadtwerke in der Pilotphase auch Strom aus eigenen regenerativen Anlagen an. Konkret aus zwei Blockheizkraftwerken sowie aus einer Wasserturbine an der Herbringhauser Talsperre.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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