BMBF unterstützt Industrie bei Einführung der OLED-Technologie in Allgemeinbeleuchtung
Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „Kobalt“ ist Anfang August 2012 gestartet und soll in den kommenden drei Jahren entscheidende Antworten auf die derzeit wichtigsten Fragen bei der anstehenden Einführung der modernen OLED-Technologie in die Allgemeinbeleuchtung geben. Industriepartner sind Philips, BASF und Aixtron. Zum einen ist dazu die Lebensdauer weißer Systeme signifikant zu erhöhen, was innerhalb des Projektes durch die weitere Verbesserung der verwendeten OLED-Materialien und ein umfassendes, physikalisches Verständnis der zentralen Alterungsmechanismen einer OLED gelingen soll.
Cleantech News / Berlin. Zweites zentrales Projektziel ist die Erforschung innovativer Prozesstechnologien zur deutlichen Reduktion der Fertigungskosten. Derzeit liegen die Herstellungskosten von OLED-Leuchtelementen noch weit über denen herkömmlicher Leuchtmittel. So finden Bauteile heute – wenn überhaupt – nur in sehr hochpreisigen Nischenanwendungen Verwendung.
Mit der Erforschung alternativer, kostengünstiger Funktionsmaterialien und grundlegend neuer, innovativer Prozesstechniken wollen die in Kobalt beteiligten Unternehmen den Nachweis erbringen, dass die Fertigungskosten moderner Bauelemente drastisch gesenkt werden können. Damit könnte OLED in den kommenden Jahren definitiv der Durchbruch gelingen. Denn technologisch ist die neue Leuchtdioden-Technologie in jedem Fall ein großer Fortschrit.
Stark steigender Anteil von OLED am Beleuchtungsmarkt
Für die kommenden Jahre sagen Beleuchtungsexperten einen stark steigenden Anteil der organischen Leuchtdioden am Beleuchtungsmarkt voraus. Bereits heute ist Deutschland einer der weltweit führenden Standorte im Bereich der Beleuchtungstechnik. Von der chemischen Industrie, die die organischen Materialien für den OLED-Aufbau zur Verfügung stellen, bis zum Maschinenbau und zu den Herstellern von Beleuchtungslösungen sind alle Teile der Wertschöpfungskette in Deutschland gleichermaßen stark abgedeckt. Damit kann die Technologie auch zu einem Exportschlager avancieren.
Das Verbundprojekt Kobalt ist am 01. August 2012 im Rahmen der BMBF-Initiative „Organische Elektronik, insbesondere „Organische Leuchtdioden und Organische Photovoltaik“ gestartet und läuft bis zum 31. Juli 2015. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt mit knapp 17,4 Millionen Euro.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.