BMW setzt auf umstrittenes Windenergie-Konzept: Das erste bewegungslose Windenergiesystem Großbritanniens wurde auf dem Dach des BMW-Werks in Oxford installiert.
Bereits im November 2023 berichtete Cleanthinking.de über das amerikanische Cleantech-Startup Aeromine Technologies und dessen ambitionierten Pläne für eine blattlose Windkraftanlage, die mehr Energie erzeugen soll als Photovoltaikanlagen. Jetzt die Überraschung: BMW testet Aeromine, also die blattlose Windkrafttechnologie mit der versprochenen Wunderwirkung auf dem Dach des Mini-Werks in Oxford.
Die Anlage wurde nach BMW-Angaben auf dem Dach der MINI-Fabrik in Oxford installiert und soll dort die bestehende Solaranlage ergänzen. Aeromine nutzt flügelartige, vertikale Schaufeln, um einen Vakuumeffekt zu erzeugen und Luft durch einen internen Propeller zu ziehen. Dadurch wird Strom erzeugt, ohne dass sichtbare bewegliche Teile vorhanden sind.
Die Anlage ist leise, vibrationsarm und hat minimale Auswirkungen auf die Umwelt und Vögel. Sie besteht zudem aus langlebigen, recycelbaren Materialien, was BMWs Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt. BMW hofft, dass diese Pilotanlage Erkenntnisse liefert, die zu einem breiteren Einsatz der Technologie an anderen BMW-Standorten führen können.
Aeromine Technologies sieht in der Partnerschaft mit BMW einen wichtigen Schritt in ihrer Mission, erneuerbare Energielösungen zu innovieren und zu erweitern.
„Dieses Pilotprojekt ist ein kleines aber spannendes Projekt für die BMW Group und ergänzt unser bestehendes Ansatz für den Kauf von erneuerbarem Strom aus dem nationalen Stromnetz“, sagte Urs Sambale, Projektleiter Nachhaltigkeitssteuerung bei BMW Group Real Estate Europe.
Für Claus Lønborg, Geschäftsführer der Aeromine Technologies Inc., ist „die Partnerschaft von Aeromine mit der BMW Group ein entscheidender Schritt auf dem Weg, Innovationen zu entwickeln. Unsere „bewegungslose“ Windenergietechnik ist darauf ausgelegt, nahtlos mit Solarsystemen zusammenzuarbeiten und die Energieausstoß von Dächern zu steigern und gleichzeitig Herausforderungen wie Lärm, Vibrationen und Auswirkungen auf Wildtiere zu reduzieren. Wir sind gespannt, ob die Erstinstallation zu breiteren Anwendungen in der gesamten BMW Group führen wird.“
Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass seine Technologie dazu beitragen kann, die Herausforderungen im Bereich erneuerbare Energien zu bewältigen und die Energieerzeugung auf Dächern zu maximieren.
Ob die Technologie die hohen Erwartungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten.
Frühere Versuche mit vertikalen Windkraftanlagen waren oft nicht erfolgreich. BMWs Engagement zeigt jedoch, dass das Potenzial der Technologie ernst genommen wird und weitere Entwicklungen in diesem Bereich zu erwarten sind.
BMW testet Aeromine – es bleibt wirklich spannend, ob BMW mehr als die eine Testinstallation errichten wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.