BMW verbessert Traktion des i3 und elektrifiziert DHL Streetscooter

Münchner Autokonzern verbessert Traktionskontrolle etwa bei der Bremsenergie-Rückgewinnung bei widrigem Wetter / DHL und Streetscooter setzen auf BMW-Akkus

BMW entwickelt seine Elektroauto-Modelle, insbesondere den BMW i3 der neuesten Generation, konsequent weiter und vermarktet auch daraus hervorgehende Technologien separat. Jetzt hat der Münchner Automobilhersteller eine neue Traktionskontrolle vorgestellt, die die Traktion und Fahrstabilität  bei widrigen Witterungs- und Straßenverhältnissen und typischer Elektroauto-Nutzung verbessert. Außerdem vertreibt BMW sein Batteriesystem und elektrifiziert damit den Streetscooter von DHL.

Elektroauto und BMW News / 3.1.2018. Mit der Verbesserung seiner Technologien für den BMW i3 will sich BMW auch wieterhin als Innovator im Bereich Elektromobilität positionieren. Die jetzt beschriebene Traktionskontrolle ist speziell auf die spontante Kraftentfaltung des eDrive-Antriebs abgestimmt. Das im i3s  erstmals präsentierte System steigert bei widrigen Witterungs- und Straßenverhältnissen die Traktion und Fahrstabilität beim Anfahren, im Bremsenergie-Rückgewinnungs-Modus und beim Beschleunigen aus engen Kurven.

Die Innovation beruht auf einem 50-mal schnelleren Regelsystem. Das ist möglich, weil im Vergleich zu konventionellen Fahrstabilitätssystemen die Berechnung des Regelvorgangs direkt im Antrieb stattfindet, statt wie zuvor in einem entfernten Steuergerät mit langen Signalwegen. Letztlich soll damit mehr Fahrfreude vermittelt werden – ganz im Sinne des Slogans des Autokonzerns.

BMW elektrifiziert Streetscooter und Torqeedo-Bootsantriebe

Mit solchen Eigenentwicklungen geht der Autobauer inzwischen auch in der Branche hausieren – beispielsweise wird das im Elektroauto verbaute Speichersystem auch an DHL mit  seiner Tochter Streetscooter geliefert. Kennzeichen des Akkusystems ist, dass es sich um einen Hochvoltspeicher handelt, der direkt für Elektro- und Hybridfahrzeuge entwickelt wurde. Die im i3 verbaute Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 8 Modulen mit jeweils 12 Zellen und verfügt über eine Gesamtkapazität von 33 Kilowattstunden bei kompakten Abmessungen und niedrigem Gewicht. Auch das Batterie-Management inklusive Verkabelung, Sensoren sowie das Heiz- und Kühlsystem sind BMW i spezifische Entwicklungen.

Diese Batteriemodule werden baugleich auch als eine Lösung von mehreren im Streetscooter-Transporter der DHL eingesetzt. Produziert werden die Batteriemodule für die Streetscooter Fahrzeuge im Kompetenzzentrum für Elektromobilität des Autobauers in Dingolfing. Aber die Hochvoltspeicher kommen nicht nur in Straßenfahrzeugen zum Einsatz, sondern auch auf dem Wasser. Seit einigen Monaten besteht eine Kooperation mit Torqeedo, einem Cleantech-Startup, das sich als Spezialanbieter für elektrische Bootsantriebe etabliert hat. Torqeedo gehört inzwischen zur Deutz AG.

Leipziger Werk mit stationärem Stromspeicher

Der Autobauer hat aber auch in seinen eigenen Werken Bedarf für stationäre Stromspeicher mit den Batteriemodulen. Vor kurzem wurde im Leipziger BMW Werk der erste eigene Stromspeicher für die Erneuerbare Energie aus den beiden dort installierten Windrädern installiert. In Zukunft soll dieser stationäre Speicher vor allem gebrauchten Batterien ein „Second Life“ vor dem Recycling ermöglichen. Derzeit sind aber vor allem neue Akkus verbaut. In der Endausbaustufe sollen bis zu 700 i3-Batterien in Leipzig Strom zwischenspeichern (mehr zu Stromspeichern auch hier).

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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