In einer Zeit, in der der Wettlauf um saubere Energie zunehmend an Fahrt gewinnt, hat das australische Cleantech-Unternehmen Hysata einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Mit einer rekordverdächtigen Serie-B-Finanzierungsrunde von 111 Millionen US-Dollar – angeführt von bp Ventures und Templewater – festigt der Elektrolyseur-Hersteller seine Ambitionen zur sehr günstigen Produktion von grünem Wasserstoff. Diese Investition könnte den Weg für eine nachhaltigere Zukunft ebnen und die Wasserstoffindustrie weltweit revolutionieren.
Hysata entwickelt hoch effiziente Kapillarelektroyseure, die grünen Wasserstoff kostengünstiger und energieeffizienter produzieren können als bisherige Technologien. Der innovative kapillar-basierte alkalische Elektrolyseur verbraucht nach Angaben des Unternehmens lediglich 41,5 Kilowattstunden pro Kilogramm Wasserstoff. Die Innovation könnte die Produktionskosten für Wasserstoff drastisch senken.
Hysata hat mit 111 Millionen US-Dollar die bislang größte Serie-B-Finanzierungsrunde in der Geschichte der australischen Cleantech-Branche abgeschlossen. Diese Runde wurde von bp Ventures und Templewater angeführt, die jeweils zehn Millionen US-Dollar investierten. Die bestehende Investorengruppe, darunter IP Group Australia und Virescent Ventures, zeigte ebenfalls starkes Interesse.
bp ventures führt Series B an
Gareth Burns, der stellvertretende Vorsitzende von bp Ventures, betonte, dass die Bedeutung von grünem Wasserstoff bei der Reduzierung von Kohlenstoffemissionen nicht unterschätzt werden dürfe. Es handele sich um eine wegweisende alkalische Elektrolyseur-Technologie, in die bp Ventures erstmalig investiert habe: „Damit eröffnet sich eine vielversprechende Option für unser Wasserstoffgeschäft, da bp bestrebt ist, ein weltweit führendes Unternehmen in der Produktion von kohlenstoffarmem Wasserstoff zu werden.“
Zu den neuen Investoren neben bp Ventures gehören bedeutende strategische und finanzielle Akteure wie POSCO Holdings, IMM Investment und die Oman Investment Authority. Diese breite Unterstützung zeigt das immense Vertrauen in die Aussagen des Unternehmens, das die grüne Wasserstoffproduktion erheblich verbilligen will.
Paul Barrett, der CEO, betonte, dass die Finanzierung sicherstellt, dass das Unternehmen seine Fähigkeiten stärkt und die kommerzielle Verfügbarkeit der Technologie beschleunigt. Das frische Kapital wird verwendet, um die Produktionskapazitäten in Wollongong, New South Wales, zu erweitern. Das Ziel ist es, die Technologie weiterzuentwickeln und auf Gigawatt-Skala in Massenproduktion zu gehen. Damit wird der globale Bedarf an grünem Wasserstoff gedeckt und die Dekarbonisierungsziele unterstützt.
Technologie-Vergleich mit Sunfire und Enapter
Die Elektrolyseur-Technologie der Australier unterscheidet sich signifikant von der Lösung von Wettbewerbern wie Sunfire (Sunfire News) und Enapter. Sunfire setzt auf Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC), die Wasserstoff aus Wasserdampf erzeugen, während Enapter auf die modulare Anionenaustauschmembran (AEM)-Technologie setzt. Der Ansatz von Hysata hingegen ist auf eine besonders einfache Lösung ausgelegt, die kosteneffizienter in der Massenproduktion sein soll.
Die Internationale Energieagentur hat erklärt, dass es zur Erreichung der Klimaziele dringend erforderlich ist, die Verwendung von Wasserstoff in bestehenden Anwendungen auf kohlenstoffarmen Wasserstoff umzustellen und seine Verwendung auf neue Anwendungen in der Schwerindustrie oder im Fernverkehr auszuweiten. In großem Maßstab könnten die Elektrolyseure von Hysata eine Energieeffizienz erreichen, die weit über dem Effizienzziel der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien für 2050 liegt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.