Saubere Technologien sind aus der Nische im Mainstream angekommen. Ein Grund dafür ist der Kampf gegen den Klimawandel, für den Cleantech essentiell ist. Aber oft fehlen Investoren, um sinnvolle Technologien marktreif zu bekommen. Etwas Hoffnung gibt es jetzt, weil der von Bill Gates iniitierte Fonds Breakthrough Energy zusammen mit der EU-Kommission 100 Millionen Euro für saubere Energie bereitstellt.
Breakthrough Energy Europe (Webseite, BEE) soll in den kommenden Monaten als Investiionsfonds, der innovative europäische Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung radikal neuer Technologien für saubere Energie auf dem Markt unterstützen soll, etabliert werden. Die EU Kommission, die sich zur Hälfte an dem Fonds beteiligt, sieht darin eine Maßnahme, um den Kampf gegen den Klimawandel weiterzuführen, das Pariser Klimaschutzabkommen umzusetzen und insbesondere Energieeffizienz zu fördern.
Natürlich sind 100 Millionen Euro nur ein Bruchteil der Investitionen, die benötigt werden. Aber: Die EU-Kommission und Breakthrough Energy Europe setzen damit ein Signal, das weitere Investoren ermutigen dürfte, in den Cleantech-Sektor zu investieren. Gerade europäische Investoren tun sich damit traditionell schwer. Und es zeigt, wie wichtig der globale Übergang zu einer modernen und sauberen Wirtschaft – oft als Green Economy bezeichnet – ist.
Für Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission, ist das die entscheidende Herausforderung:
Europa muss weiterhin die Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen, zu Hause und auf der ganzen Welt. Wir müssen auf die Modernisierung der europäischen Wirtschaft und Industrie setzen, um die ehrgeizigen Ziele zum Schutz unseres Planeten zu erreichen. Die Bündelung öffentlicher und privater Investitionen in neue, innovative Technologien für saubere Energie ist der Schlüssel zu langfristigen Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Wenn Europa eine Zukunft haben soll, die das Wohlergehen aller seiner Bürger gewährleisten kann, muss es klimafreundlich und nachhaltig sein.
Auch aus Sicht von Microsoft-Milliardär und Breakthrough Energy Ventures-Chairman Bill Gates spielt das eine zentrale Rolle:
Wir brauchen neue Technologien, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden. Europa hat eine wertvolle Führungsrolle durch eindrucksvolle Investitionen in Forschung und Entwicklung bewiesen. Die Wissenschaftler und Unternehmer, die Innovationen entwickeln, um den Klimawandel anzugehen, benötigen Kapital, um Unternehmen zu bauen, die diese Innovationen auf den globalen Markt bringen können. Breakthrough Energy Europe soll dieses Kapital bereitstellen.
Breakthrough Energy will Treibhausgasemissionen reduzieren
Breakthrough Energy Europe wird voraussichtlich 2019 betriebsbereit sein. Breakthrough Energy Europe verbindet öffentliche Mittel mit langfristigem Risikokapital, damit Forschung und Innovation im Bereich sauberer Energie schneller und effizienter auf den Markt gebracht werden können. Mit einer Kapitalisierung von 100 Millionen Euro konzentriert sich der Fonds auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen in den Bereichen Elektrizität, Verkehr, Landwirtschaft, Produktion und Gebäude.
Die Hälfte des Kapitals kommt von Breakthrough Energy und die andere Hälfte von InnovFin – Finanzierungsinstrumente zur Risikoteilung, die im Rahmen von Horizont 2020, dem aktuellen Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, finanziert werden. Insgesamt investiert Breakthrough Energy eine Milliarde in Cleantech – in den USA wurden bereits Unternehmen etwa aus dem Bereich Geothermie unterstützt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.