Der Automobilzulieferer Brose hat die Serienfertigung seines E-Bike-Antriebs gestartet. Der Elektromotor kommt zunächst bei den E-Bike-Herstellern Bulls und Pegasus sowie Rotwild zum Einsatz. Damit zielt Brose im für das Unternehmen neuen Markt zunächst auf das Premium-Segment. Nach und nach soll dann eine breitere Markterschließung folgen. Basis für den E-Bike-Antrieb bildet ein Lenkungsmotor, der in PKWs millionenfach im Einsatz ist.
25. Juli 2014. 3,4 Millionen Euro hat Brose in den Aufbau der Serienfertigung des E-Bike-Antriebs investiert. In drei Jahren haben Brose-Ingenieure das neue Antriebssystem auf Basis des Lenkungsmotors entwickelt. Im gleichen Umfang wie in der hoch standardisierten Automobilbranche üblich, wurden Laborprüfungen absolviert – genau wie intensive Dauerlauf-Fahrtests unter Härtebedingungen in den Alpen. Seit letztem Jahr hat der Brose-Antrieb so mehr als 100.000 Test-Kilometer zurückgelegt.
Der Mittelmotor von Brose bietet mit einem Gewicht von 3,4 Kilogramm und einer Spitzenleistung von bis zu 600 Watt eine bisher nicht bekannte Leistungsdichte. Dieser Vorsprung ergibt sich aus dem Einsatz gewichtsreduzierter, aber dennoch hochfester Materialien. Die kompakte Bauform in Verbindung mit flexiblen Einbaupositionen ermöglichen den Herstellern Produkte mit optimaler Geometrie, ausgewogener Gewichtsverteilung und agilen Fahreigenschaften. Aufgrund der Konstruktion können standardisierte Einfach- bzw. Mehrfachkettenblätter und damit gängige Schaltgruppen eingesetzt werden.
Bulls, Pegasus und Rowild nutzen E-Bike-Motor von Brose
Die Fahrradhersteller – zunächst sind das Bulls, Pegasus und Rotwild – profitieren von der Brose Kompetenz nicht nur in der Entwicklung, sondern auch von den hohen Qualitätsstandards in der Fertigung: Mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 2,6 Millionen Elektroantrieben für Kühlerlüftermodule verfügt das Werk Berlin über fundierte Expertise. Etablierte Qualitätsmethoden der Automobilbranche werden genauso bei der Herstellung der e-Bike Antriebe angewandt. Zudem sorgen die permanente Überwachung der Montageprozesse und die am Ende für jeden Motor durchgeführte „End-of-Line“-Prüfung für höchste Qualitätsgüte beim Kunden.
Über den selbstgefertigten Antrieb hinaus bietet der Mechatronik-Spezialist auf Wunsch ein individuell abgestimmtes Gesamtsystem. Hersteller können alle weiteren Komponenten ergänzen, die zur Ausstattung eines e-Bikes notwendig sind: vom Display über Kabelsätze bis hin zur der in den Fahrradrahmen zu verschweißenden Aufnahme. Die Akkus liefert die BMZ GmbH Karlstein. Gemeinsam mit dem größten Batteriehersteller Europas stellt das Cleantech-Unternehmen auch den Service für die Fahrradhändler sicher.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.