Wer sich für die Zukunft der (automobilen) Mobilität interessiert, sollte sich die Marke Byton und deren erstes Elektrofahrzeug Byton concept gut merken. Denn das chinesische Elektroauto-Startup Future Mobility Corporation hat mit dem Byton Concept für ca. 37.500 Euro ein Premium-SUV vorgestellt, das schon 2021 (in einigen Regionen) voll autonom fahren soll. Die so gewonnene zusätzliche Zeit sollen Fahrer und Mitfahrer intelligent nutzen – für Entertainment, Shopping, E-Mails oder Videokonferenzen. Kurzum: Das erste Smart Intuitive Vehicle ist da!
Es ist ein Elektro-SUV mit einer Reichweite von 520 Kilometern, das in 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen sein wird. Es wird Ende 2019 auf den Markt, zunächst den chinesischen Markt, kommen und umgerechnet 45.000 US-Dollar kosten. Es ist gespickt mit technischen Finessen, die kein anderes Auto oder Elektroauto bislang jemals zu bieten hatte: Von Gestensteuerung und Alexa-Integration über Kameras und Sensoren, die eines Tages autonomes Fahren Level 5 ermöglichen bis hin zu Vordersitzen, die drehbar sind.
Byton Concept: Business- oder Family-Lounge
Mit dem Byton Concept wird der Aufenthalt im Elektroauto zukunftsfähig. Denn den Charakter, sich in einem Auto wirklich rundherum wohl zu fühlen, gab es bislang kaum. Das soll sich mit dem auf Emotionalität, auf Vernetzung und Intuition ausgerichteten Byton Concept grundlegend ändern.
FMC kombiniert mit dem Elektroauto der nächsten Generation die neuesten Technologien, die man aus Smartphones oder intelligenten Lautsprechern beispielsweise kennt, mit einem soliden Fahrerlebnis eines Premium-Autos. Während der Vorstellung zeigten das Management beispielsweise die Alexa-Integration in das Elektroauto. Alexa sei noch nie so smart gewesen, wie in diesem Fahrzeug heißt es.
Für die Zeit des Fahrens sind die elektronischen Devices der Insassen immer mit dem Auto verbunden. Anstelle des kleinen Smartphone-Bildschirms können die eingebauten Monitore für ein entspanntes Entertainment sorgen.
Byton sammelt Daten und lernt dazu
Das Erlebnis im Byton ist intuitiv und individuell. Fünf zentrale Gesten sind möglich. Zutritt zum Auto gibt es nur per Gesichtskontrolle. Außenspiegel sind durch Kameras ersetzt, deren Bilder auf dem das ganze Cockpit erfassende breite Display anzeigt. Damit punktet Byton bei Aerodynamik. Denn bei aller Konzentration auf den Innenraum: Effizienz und Sicherheit gehören ebenso zur Byton-DNA wie Entertainment und Wohlfühlen.
Das Elektroauto lernt ständig dazu, hat sozusagen künstliche Intelligent an Bord. Es erfasst auch vollautomatisch die Gesundheitsdaten der User und lernt dazu, welche Vorlieben diese haben. All dies führt auch dazu, dass viele Daten gesammelt werden. Die Vernetzung mit umliegenden Fahrzeugen ist vorbereitet – ebenso wie das künftige Zusammenspiel mit Ampeln oder andere Signalgebern in Smart Cities.
Das Geschäftsmodell von Byton ist nicht allein auf den Verkauf der Fahrzeuge ausgerichtet: 50 Prozent der Einnahmen sollen künftig aus digitalen Diensten kommen. Ganz im Sinne des eingangs genannten Szenarios: Zuerst sage ich dem Auto, wo ich hin will. Dann erkennt es, dass es zum Wochenend-Shopping in das nächste Einkaufscenter geht. Schon während der Fahrt zeigen mit Google, Amazon und Byton die besten Geschäfte und größten Schnäppchen.
Byton braucht mehr als eine Milliarde
Bislang hat Byton 300 Millionen Euro Venture Capital eingesammelt. Für die Fertigstellung der Produktion in China braucht das Cleantech-Unternehmen weiteres frisches Geld vom Kapitalmarkt. Ungefähr eine Milliarde. Die Aussichten sind gut: Schließlich sitzt das Geld für Elektroauto-Startups im wichtigsten Markt für Elektromobilität in China derzeit locker. Die Produktionsstätte ist bereits im Bau.
Reservieren kann man das Byton Concept ab sofort über die Webseite des Unternehmens. Es wird spannend, ob das Unternehmen genügend Kunden für die Serienproduktion finden wird. Aber ein SUV – oder wie Byton eine neue Kategorie kreiert SIV (Smart Intuitive Vehicle) sind selbst in China klare Verkaufsschlager. Insofern stehen die Zukunftsaussichten für Byton gut. Ein Interview dazu hat Focus Online geführt. Weitere Hintergründe auch bei Cleanthinking.
Hier kann die Pressekonferenz in Las Vegas angeschaut werden:
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.