Energie - erneuerbar, dezentral
Die Energiewende hat zum Ziel, Energie in Zukunft dezentral, digital und erneuerbar zu erzeugen, zu transportieren und zu verteilen. Deutschland gilt als einer der Vorreiter im Hinblick auf den Umbau des Energiesystems – schon vor mehr als 20 Jahren wurde das Erneuerbare Energien Gesetz EEG eingeführt, das als Grundlage der bislang erfolgreichen Transformation anzusehen ist.
Energiewende – Begriff vom Öko-Institut
Ursprünglich geprägt wurde der Begriff Energiewende aber viel früher: Schon 1980 führte das Öko-Institut den Terminus durch das Buch „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“ ein (mehr zum Buch gibt es hier). Im Kern zeigten die Forscher darin, dass Wachstum und Wohlstand ohne Kernenergie und fossile Energieträger wie Öl und Gas bis 2050 möglich sind.
Heute, 40 Jahre später stammt bereits ein Großteil des in Deutschland genutzten Stroms aus Erneuerbaren Energien – insbesondere aus Solarenergie und Windenergie. Der damals geforderte Atomausstieg steht in Deutschland unmittelbar bevor. Gleichzeitig haben wir uns für den Ausstieg aus der Kohleverstromung entschlossen – bis spätestens 2038.
Herausforderungen der Energiewende
Die deutsche Energiewende, die Auslöser für den globalen Siegeszug von Photovoltaik und Windkraft ist, sieht sich Herausforderungen gegenüber: Denn der Umbau des Energiesystems erfordert weit mehr als nur das Abschalten von Kohle- und Kernkraftwerken einerseits und den Ausbau der Erneuerbaren Energien andererseits.
Die Energiewende ist ein Systemwechsel, der das Energiesystem dezentraler und digitaler machen muss. Durch die fluktuierende Erzeugung erneuerbarer Energien müssen quasi neue Grundlastkraftwerke geschaffen werden. Große Speicherkapazitäten müssen aufgebaut werden, um einerseits die Netzfrequenz stabil zu halten und andererseits Energie auch dann verfügbar zu haben, wenn sie gebraucht wird.
Hintergründe, Fakten, Mythen
Cleanthinking.de kümmert sich in der Kategorie Energiewende um alle relevanten Nachrichten und Hintergründe, die sich mit dem Thema befassen. Aber es geht teilweise auch im Fakten, die immer wieder klargestellt werden müssen. Energiewende ist ein hochpolitisches Thema, das nicht allen Parteien im Deutschen Bundestag oder im Europäischen Parlament gefällt.
Die alte Energiewirtschaft, die mittlerweile teilweise zerschlagen ist, hat durch die Verflechtungen mit der Politik und eine große Anzahl an Lobbyisten immer noch viel Macht in Deutschland und Europa. Die Verbände der Solarwirtschaft und der Windkraft hingegen sind nach wie vor verhältnismäßig klein.
Aus dieser Machtposition heraus werden immer wieder Mythen rund um die Jahrhundertaufgabe Energiewende verbreitet – beispielsweise, dass die Netze nur einen bestimmten Prozentsatz erneuerbare Energien vertragen würden oder das Photovoltaik in Deutschland ungefähr so sinnvoll sei wie Ananas-Züchten in Alaska. Heute sind Balkonkraftwerke populär.
Rein ökonomische Gründe: Energiewende ist unaufhaltsam
Klar ist: Insbesondere der Siegeszug der Photovoltaik ist eine technologische Disruption, die sich – unabhängig von politischen Entscheidungen – durchsetzen wird. So treffend wie niemand anders schildert diesen Fakt der Ökonom und Zukunftsvisionär Tony Seba in seinem Buch Clean Disruption (Clean Disruption bei Amazon kaufen).