CATL-Spatenstich: Erste Batteriemodule ab Ende 2020 vom Erfurter Kreuz
Chinesischer Batteriegigant CATL feierte Mitte Oktober den Spatenstich für sein größtes Batterie-Werk außerhalb Chinas.
Mitte Oktober ist im Freistaat Thüringen der Spatenstich für eine der wichtigsten Ansiedlungen eines Cleantech-Unternehmens in Ostdeutschland möglicherweise seit BMW und Porsche in Leipzig erfolgt. Der chinesische Batterie-Gigant CATL will den neuen Standort am Erfurter Kreuz zum bedeutendsten europäischen Standort für die Produktion von Batteriezellen machen – und tritt damit in direkte Konkurrenz mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt.
Batteriezellen von CATL könnten somit schon bald in deutschen Elektroautos zum Einsatz kommen. Bis Anfang 2022 entsteht von der eigens gegründeten Tochtergesellschaft Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH die größte Produktionsstätte von CATL außerhalb des Heimatlandes China. Nach Angaben des thüringischen Wirtschaftsministeriums belaufen sich die Investitionen auf 1,8 Milliarden Euro – 2.000 Arbeitsplätze entstehen.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee spricht gar von einer „Investition der Superlative“. Das Bundesland hat mehr als eineinhalb Jahre um die Ansiedlung des Batterie-Spezialisten gekämpft. Der Schwerpunkt des Werks mit einer Kapazität von zunächst 14, später bis zu 24 Gigawattstunden liegt auf der automatisierten Produktion von Lithium-Ionen-Batterien für Kraftfahrzeuge.
Zudem wird das Unternehmen in erheblichem Umfang auch in Forschung und Entwicklung, Qualitätskontrolle und hochwertige Dienstleistungen investieren. Thüringen hat seine Unterstützung der Investition und der geplanten Forschungsaktivitäten im Rahmen der beihilferechtlichen Möglichkeiten zugesagt.
Die Standortentscheidung zugunsten Thüringens war u.a. wegen der zentralen Lage in Deutschland und Europa, der gut ausgebauten Verkehrs- und Forschungsinfrastruktur sowie der Nähe zu großen Automobilherstellern gefallen. So sind alle deutschen OEMs von Thüringen aus innerhalb von vier Stunden per Lkw erreichbar.
CATL-Spatensich: Produktionsstart mit Batteriemodulen Ende 2020
Schon Ende kommenden Jahres könnte die Produktion von CATL am Erfurter Kreuz starten. Dabei wird es zunächst um die Fertigung von Batteriemodulen unter Einsatz von Batteriezellen aus China gehen. Damit könnte vor allem BMW bedient werden – mit dem Autobauer, der u.a. auch unweit in Leipzig Elektroautos produziert, gibt es einen Liefervertrag in Milliardenhöhe.
CATL mit Hauptsitz im chinesischen Ningde gehört weltweit zu den größten Herstellern von Lithium-Ionen-Batterien und beschäftigt laut Informationen beim CATL-Spatenstich etwa 20 000 Arbeitnehmer.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.