Clean Air Asphalt: Pilotstrecke am Stuttgarter Neckartor entsteht

Clean Air Asphalt der STRABAG AG soll Schadstoffe mit Hilfe von Titandioxid reduzieren – statt Stickoxiden entstehen undschädliche Nitrate

Am Stuttgarter Neckartor wird ein besonderer Versuch unternommen, die Schadstoffbelastung zu reduzieren. In einem Pilotvorhaben wurde jetzt erstmals sogenannter Clean Air Asphalt der STRABAG AG genutzt. Die Deckschicht aus photokatalytischem Abstreumaterial auf Basis von Titandioxid soll giftige Stickoxide durch die Umwandlung in unschädliche Nitrate umwandeln.

Der Clean Air Asphalt des Baukonzerns STRABAG wird abgekürzt auch als ClAir bezeichnet. Konkret handelt es sich bei der Pilotstrecke um ein Teilstück der B14, die am berühmt-berüchtigten „Am Neckartor“ entlangführt. Dort wird die sechsspurige Fahrbahn derzeit erneuert. Das Abstreumaterial wird über ein besonderes Verfahren direkt und nachhaltig in die Asphaltoberfläche eingebunden. Mehr Feinstaub werde dadurch nicht aufgewirbelt, verspricht die STRABAG.

Der Clean Air Asphalt soll zur Senkung der Stickoxid-Konzentration um bis zu 26 Prozent beitragen. Er ist das Resultat eines vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekts zum Thema Nachhaltiger HighTech-Asphalt. In Feldversuchen hatten die Projektpartner ermittelt, dass der entwickelte schadstoffmindernde Asphalt die Stickoxid-Konzentration in der Luft um bis zu 26 Prozent reduzieren kann.

8.200 Kilogramm des Clean Air Asphalt-Granulats eingewalzt

Der schadstoffmindernde Asphalt auf dem rund 300 Meter langen Pilotabschnitt wird rund um die Uhr im Schichtbetrieb eingebaut. Baustart war am vergangenen Freitagabend. Durch umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen wird zudem gewährleistet, dass dabei in beiden Fahrtrichtungen stets zwei Fahrstreifen befahrbar sind. Beim Einbau auf der rund 6.300 Quadratmeter großen Fläche werden insgesamt zirka 8.200 Kilogramm des Clean Air Asphalt-Granulats in die Asphaltdeckschicht eingewalzt.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.