Clean Meat-Pioniere Mosa und Aleph Farms gewinnen Aktivist Leonardo DiCaprio als Investor

Oscar-Gewinner und Umweltaktivist Leonardo DiCaprio sieht „eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten“, die Klimakrise zu bekämpfen.

Umweltaktivist Leonardo DiCaprio setzt bei der Bekämpfung der Klimakrise entscheidend auf die Umstellung unseres Lebensmittelsystems. Der Oscar-Preisträger sieht darin „eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten“, um die Erderwärmung einzudämmen. Deshalb hat sich der Star-Investor an gleich zwei Cleantech-Unternehmen beteiligt, die als Pioniere im Bereich alternativer Fleischherstellung gelten: Mosa Meat aus den Niederlanden und Aleph Farms aus Israel. Beide Unternehmen haben bereits die Fähigkeit demonstriert, Rindfleisch direkt aus tierischen Zellen zu züchten.

Mosa Meat und Aleph Farms kämpfen seit Jahren für die Fleischrevolution. Künftig soll dafür kein Tier mehr sterben müssen, und das ausgesprochen ineffiziente System der Viehzucht insgesamt muss weitgehend überwunden werden. Denn allein der Flächenbedarf für den Anbau von Tierfutter ist gewaltig – dazu verbraucht die Fleischproduktion sehr viele Ressourcen wie etwa Wasser und Energie. Und Schließlich ist etwa mit der Rinderzucht in Südamerika auch die Abholzung des Regenwaldes eng verbunden.

Mit seinem Investment in nicht genannter Höhe will Leonardo DiCaprio die Aufmerksamkeit auf die alternative Fleischproduktion lenken. Mosa Meat ist das Unternehmen, das 2013 den ersten, kultivierten Hamburger auf den Teller brachte. Aleph Farms lud zur Verkostung des ersten kultivierten Steaks (2018) und Ribeye-Steaks (2021). Aber noch sind die zellkultivierten Alternative zu teuer für den Massenmarkt – wenngleich seit 2013 große Fortschritte erzielt werden konnten.

Aus Sicht von Leonardo DiCaprio bieten Mosa Meat und Aleph Farms die Möglichkeit, die weltweite Nachfrage nach Rindfleisch auch in Zukunft zu decken und dabei einige Probleme der industriellen Rindfleischproduktion zu lösen. Das ist umso wichtiger, weil Prognosen zufolge der globale Fleischkonsum bis 2050 um voraussichtlich 40 bis 70 Prozent steigen wird. Mit zellkultiviertem Fleisch müssen sich Verbraucher nur unwesentlich umstellen – das erhöht die Chance auf Akzeptanz der Alternative.

Die laufende Dekade wird den Durchbruch beim kultivierten Fleisch bringen. Bis 2030 ist von einem Marktvolumen von 25 Milliarden US-Dollar auszugehen. Laut einer unabhängigen Studie zur Lebenszyklusanalyse wird die kultivierte Rindfleischproduktion voraussichtlich die Klimaauswirkungen um 92 Prozent und die Luftverschmutzung um 93 Prozent reduzieren, 95 Prozent weniger Land und 78 Prozent weniger Wasser benötigen, im Vergleich zur industriellen Rindfleischproduktion.

Die kultivierte Rindfleischproduktion bietet die Möglichkeit, die Lebensräume zu nutzen, was die Emissionen auf natürliche Weise reduzieren würde, oder mehr Nahrungsmittel für die Menschen zu produzieren. Darüber hinaus werden der automatisierte Prozess, mit dem kultiviertes Fleisch produziert wird, und die sterile Umgebung bei der Herstellung von Fleisch den Einsatz von Antibiotika überflüssig machen und das Risiko von Krankheitserregern, Verunreinigungen und lebensmittelbedingten Krankheiten, die mit der konzentrierten und intensiven Tierhaltung verbunden sind.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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