Gemeinschaft von Investoren, Unternehmen und Politik zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele.
Photovoltaik, Windkraftanlagen, Elektrolyseure oder Wärmepumpen: Mit der neuen europäischen Plattform für Transformationstechnologien, Clean Tech Europe, wollen Deutschland und die Europäische Union den steigenden Bedarf an solchen Technologien weitestgehend aus heimischer Produktion decken. „Wir müssen unsere strategische und technologische Souveränität im Bereich der grünen Industrie behaupten“, berichtet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Gerade mit China und USA ist ein Wettlauf entbrannt, wer nicht nur die heimischen Märkte versorgt, sondern auch den Weltmarkt bedienen wird.
In einem Satz: Was ist Clean Tech Europe?
Clean Tech Europe ist die Ende 2022 ins Leben gerufene Europäische Plattform für Transformationstechnologien.
Was zeichnet die Europäische Plattform für Transformationstechnologien aus?
Sie besteht aus einer Gemeinschaft von Unternehmen, Start-ups, Wissenschaftlern und Regierungen, die sich für innovative Technologien zur Lösung von Umweltproblemen einsetzen. Die Plattform fördert den Austausch von Wissen und Ideen sowie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen für eine grüne Zukunft zu entwickeln und umzusetzen. Clean Tech Europe wird als wichtiger Treiber für die ökologische Transformation in Europa angesehen. Die Gründung der Industrie-Plattform geht auf eine Initiative der Bundesregierung im Wettbewerbsfähigkeitsrat Ende September 2022 zurück.
Um die Klimaziele zu erreichen, ist es notwendig, eine starke Industrie zu haben, die nicht nur Vorreiter in der Entwicklung von Produkten für die Energiewende ist, sondern auch eine ausreichende Menge dieser Produkte produziert. „Es ist daher erforderlich, die Industrie bei der Erweiterung der industriellen Produktionskapazitäten in Deutschland und der EU zu unterstützen“, erklärt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Dies gelte sowohl für Photovoltaik- und Windkraftanlagen als auch für Elektrolyseure und Wärmepumpen. „Das Ziel besteht darin, den steigenden Bedarf so weit wie möglich aus heimischer Produktion zu decken.“
Welche Rolle spielt Clean Tech bei der Erreichen der europäischen Ziele?
Clean Tech spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele der Europäischen Union. Durch den Einsatz sauberer Technologien und Innovationen trägt Clean Tech dazu bei, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen.
Die Europäische Union hat ehrgeizige Klimaziele für die kommenden Jahrzehnte festgelegt, darunter die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050. Clean Tech ist ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie, da es helfen kann, den Energieverbrauch zu optimieren, erneuerbare Energien zu fördern und alternative Lösungen für emissionsintensive Industrien zu finden.
Durch den Einsatz von sauberen Technologien wie erneuerbaren Energien, Energieeffizienzmaßnahmen, Elektromobilität und Kreislaufwirtschaft kann Clean Tech dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Dies ist entscheidend, um die EU-Klimaziele zu erreichen und den Klimawandel einzudämmen.
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Die EU verfolgt eine umfassende Klimapolitik, die die Förderung von Clean Tech und grünen Technologien umfasst. Investitionen in Forschung, Innovation und den Ausbau sauberer Technologien sind wichtig, um die Markteinführung von Clean Tech zu beschleunigen und seine Skalierbarkeit zu ermöglichen.
Was ist das Ziel von Clean Tech Europe?
Das Ziel von Clean Tech Europe ist der zügige Ausbau von industriellen Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa bei Technologien, die für die Energiewende und die Umsetzung des Green Deal benötigt werden. Hierzu zählen u.a. Windkraft, Photovoltaik, Elektrolyseure, Stromnetze und Kabel sowie Wärmepumpen.
Auf der Webseite rund um EU Cleantech – Cleantech for Europe – gibt es nicht nur den Überblick über die politische Ausrichtung der EU und einzelner Regionalinitiativen wie Cleantech for France oder Cleantech for Iberia, sondern auch Informationen zu weiteren Gemeinschaften, die sich gebildet haben. Umfassend ist auch die Öffentlichkeitsarbeit: Neben grundsätzlichen Erklärstücken rund um Cleantech gibt es auch Nachrichten und Publikationen. Selbstverständlich dürfen Hinweise auf Fördermöglichkeiten nicht fehlen.
Einschätzung von Martin Jendrischik, Cleanthinking.de:
Als ich CleanThinking.de 2009 gegründet habe, war Cleantech in Europa kaum ein Begriff. Damals erhielten die ersten Cleantech-Unternehmen jenseits der Erneuerbaren Energien große Finanzierungsrunden. Das machte mich aufmerksam auf Themen wie Smart Grids und Brennstoffzellen für die Industrie. Heute nennt die Europäische Union im Zusammenspiel mit den Regierungen der Länder eine zentrale Plattform „Clean Tech Europe“ – was für eine tolle Entwicklung.
Entscheidend ist, ob der Zusammenschluss der wichtigsten Unternehmen, Investoren, politischen Entscheidungsträger und Organisationen zur erhofften Beschleunigung und Ausweitung der industriellen Produktion sauberer Technologien führen wird. Bald sind Wahlen im Europäischen Parlament – Die Weiterführung von Clean Tech Europe nach 2024 dürfte entscheidend werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.