Berliner Unternehmen will weltweite E-Bike-Community etablieren.
Holtzbrinck Ventures hat die Finanzierungsrunde (Series A) des Cleantech-Startups DANCE angeführt. Das Berliner Unternehmen will ein E-Bike-Abo auf den Markt bringen – mit dem frischen Kapital von insgesamt 15 Millionen Euro soll die Mobilitätswende in den Großstädten rasch vorangetrieben werden. Die Perspektive ist groß: Bis 2025 könnte Deutschland zum größten E-Bike-Markt Europas werden.
Bereits im Juli 2020 hatte Cleanthinking über die Gründung des Startups, die prominenten Köpfe dahinter und das Geschäftsmodell von DANCE berichtet. Jetzt strebt DANCE an, eine weltweit vernetzte E-Bike-Community aufzubauen. Dadurch soll die Gesundheit der Stadtbewohner verbessert werden. Ziel ist es auch, Städte insgesamt fahrradfreundlicher zu machen.
„Seit wir unser Pilot-Programm in Berlin gestartet haben, sind wir mit positiven Reaktionen aus der ganzen Welt geradezu überschwemmt worden, und es ist deutlich geworden, wie groß der Bedarf für einen Service wie DANCE ist“, sagt Eric Quidenus-Wahlforss, Gründer und CEO von DANCE.
Aus Sicht des Cleantech-Startups basieren selbst die modernsten E-Bikes aktuell noch alten Designs, Technologien und Philosophien – und schöpfen nicht das Potenzial vernetzter Communities aus. Im Gegensatz dazu spielen Sensoren, Daten und Algorithmen bei modernen Autos schon lange
eine Schlüsselrolle.
Schon seit einigen Jahren nimmt der Radverkehr in deutschen Großstädten kontinuierlich zu. Dieser Trend wird aktuell durch die Corona-Pandemie deutlich beschleunigt. Allein in Berlin verzeichnen automatische Zählstellen aktuell einen 26-prozentigen Anstieg des Fahrradverkehrs im Vergleich zum Vorjahr.
Dies zeigt nicht nur die immer stärkere Bedeutung des Fahrradverkehrs in den Metropolen, sondern unterstreicht auch die Notwendigkeit die Verkehrswende voranzutreiben. E-Bikes sind vor allem auf Strecken von bis zu zehn Kilometern die schnellste und effizienteste Form individueller Mobilität – und damit das ideale Verkehrsmittel für die Stadt.
Die Anschaffung von E-Bikes ist aber aktuell noch immer mit hohen Kosten verbunden. „In urbanen Gebieten ist das Auto schon rein aus ökologischen Gründen schon lange keine Option mehr“, sagt Eric Quidenus-Wahlforss. „Zusätzlich bringt der Individualverkehr die Großstädte schon jetzt an die absoluten Belastungsgrenzen. Mit DANCE haben wir eine wirkliche Alternative für all diejenigen geschaffen, die daran interessiert sind, Zeit zu
sparen, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig noch einen gesunden Lebensstil pflegen.“
Das E-Bike von DANCE soll mit einem 250-Watt-Radnabenmotor ausgestattet sein, über einen Riemenantrieb verfügen, und schließlich eine abnehmbare Batterie im Unterrohr haben. Die Reichweite soll bei 45 Kilometern liegen. Daneben wird es auch eine App geben – bis zur weltweiten Markteinführung gilt der Abopreis von 59 Euro im Monat.
Im Mittelpunkt des Angebots steht das unkompliziertes Abo-Modell. Dazu zählt auch ein umfassendes Servicepaket und E-Bikes in modernem Design. Innerhalb von 24 Stunden liefert Dance ein sofort fahrbereites E-Bike direkt vor die Haustür. Sollten Reparaturen anfallen oder das Rad gestohlen werden, wird es sofort ersetzt.
„Die meisten E-Bikes auf dem heutigen Markt zeichnen sich bedauerlicherweise durch eine Kombination aus schlechtem Design, hohen Anschaffungskosten und aufwändiger Wartung aus“, erläutert Rainer Maerkle, General Partner bei HV Holtzbrinck Ventures. „Nach einer
umfassenden Analyse des gesamten Mobilitätsmarktes und der Prüfung aller gängigen Business-Modelle haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben. DANCE ist bei weitem die zukunftsträchtigste Form des Fahrradverkehrs und schlägt die Brücke zwischen dem
Besitz eines E-Bikes und einer attraktiveren Mobilität.“
Noch ist das E-Bike-Abo von DANCE aber noch nicht für alle Interessenten zugänglich: Es gilt ein Einladungsprogramm. Interesssenten können sich aber auf der Webseite (dance.co) registrieren.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.