Cleantech-Startup Energous revolutioniert Aufladen im Smart Home
Smartwatches, Smartphones, Rauchmelder: Energous-Technologie WattUp lädt alle Geräte kabellos aus der Entfernung / Zulassung erhalten, Vorstellung auf CES 2018
Es kommt nicht oft vor, dass die Aktie eines NASDAQ-Unternehmens binnen weniger Stunden um 168 Prozent in die Höhe schnellt. Dem Cleantech-Startup Energous, bereits seit 2014 an der NASDAQ notiert, ist das gestern gelungen. Der Grund: Energous hat eine staatliche Zulassung für seine kabellose Ladetechnologie für Consumer Electronics erhalten. Damit revolutioniert Energous das Aufladen im Smart Home und verändert das Internet der Dinge.
Smart Home News / 28.12.2017. Energous entwickelt bereits seit mehreren Jahren die WattUp genannte Technologie. Um Smartphones, Smartwatches, Rauchmelder und andere Smart Home-Geräte kabellos und aus der Distanz aufladen zu können, nutzt Energous Radiowellen, die von einem Transmitter mit ganz kleinen Antennen zu einem Empfänger übertragen werden.
Solche Spezialhüllen sind auch beim Aufladen via Induktion notwendig – allerdings muss beim induktiven Laden, das sogar Apple mit seinem iPhone inzwischen unterstützt, das Gerät in direkte Berührung mit dem Transmitter kommen, um wirklich laden zu können. Die Receiver-Chips sind wesentlich kleiner als die Spezialhüllen. Sie können mit drei Quadratmillimetern direkt ins Gadget integriert werden.
WattUp-Technologie im Video
Mit WattUp präsentiert Energous auf der CES 2018 Anfang Januar aber die marktfähige Technologie, um die Geräte aus einer Distanz von bis zu 3 Fuß (1 Meter), künftig 15 Fuß (bis zu vier Meter) aufladen zu können. Und: Videos zeigen, dass WattUp via Smartphone-App gesteuert werden kann. So kann eine Priorität festgelegt werden, welche Geräte zuerst aufgeladen werden sollen. Und es können mehrere Geräte gleichzeitig geladen werden.
Energous will WattUp auch in Kleidung integrieren
Insbesondere für Geräte, die wie Rauchmelder an der Decke hängen, ist die kabellose Aufladung mit Distanz eine sinnvolle Alternative. Neben dem Einsatz eines Transmitters in der Wohnung, ist aber auch die Integration in Kleidung oder beispielsweise Koffer denkbar. Dann kann auch der Geschäftsreisende vergessen, dass er ein Mobile Device benutzt, das irgendwann im Laufe des Tages nachgeladen werden muss.
Das Cleantech-Startup Energous, an dem auch Dialog Semiconductor beteiligt ist, steht im Wettbewerb mit Technologien, die sich Qi oder AirFuel nennen. Jetzt hat Energous die Zulassung der Federal Communications Commission (FCC) erhalten. Dieser Zulassung gehen umfassende Tests voraus, die sich insbesondere mit der Sicherheit der getesteten Technologie befassen. Es ist das erste Mal, dass eine Technologie dieser Art eine Zulassung erhält.
Der Sprung an der Technologiebörse NASDAQ war jedenfalls gewaltig. Es bleibt spannend, welche weiteren Meilensteine nun folgen werden. Im Rahmen der CES 2018 in Las Vegas wird Energous die Technologie vorstellen und sicherlich auch Aussagen zur Verfügbarkeit entsprechender Devices mit WattUp-Technologie treffen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.