Cleantech – Definition, Perspektive, Markt

Wirtschaftsmagazin CleanThinking

CleanTech ist ein Begriff aus dem Angelsächsischen, der Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen meint, die die Effizienz verbessern oder natürliche Ressourcen schonen. Dabei wird der Begriff oft sehr unterschiedlich interpretiert. Unsere CleanTech Definition und warum wir die Bereiche Energie, Mobilität, Effizienz und Gebäude als saubere Technologien betrachten, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Saubere Technologien – Unsere Definition

Unter saubere Technologien verstehen wir von Cleanthinking.de alle Unternehmen, Technologien, Produkte, Innovationen oder Dienstleistungen, die dazu beitragen, die Umwelt und Ressourcen im Sinne von ökologischer Nachhaltigkeit zu schonen und Schadstoffe zu vermeiden oder zu reduzieren.

Clean Technologies sollen also einen Beitrag dazu leisten, die Wirtschaft und damit die Gesellschaft „sauberer“ und damit „nachhaltiger“ zu machen. Dabei geht es immer um den besonderen Technologiefokus einerseits und die Verbindung mit dem Begriff Effizienz auch stets das, was ökonomisch sinnvoll umsetzbar ist.

Eine ganz ähnliche Definition liefert die wikipedia:

„Clean technologies (engl., Saubere Technologien) ist ein Schlagwort, das Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen beschreibt, welche die operationale Leistung, Produktivität oder die Effizienz steigern und gleichzeitig Kosten, natürliche Ressourcen, den Energieverbrauch, Abfälle oder die Verschmutzung reduzieren.“

wikipedia zum Thema

Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff entweder Original Englisch gebraucht oder als saubere Technologien übersetzt. Mittlerweile gibt es aber beispielsweise den Cleantech Business Park Berlin-Marzahn, das Cleantech Innovation Summit. Länderübergreifend gibt es sogar eine Initiative Cleantech for Europe, die europaweit Cleantech Cluster bündelt und zu der etwa deutsche Scale-Ups wie Sunfire oder Enapter zählen.

Perspektive: Mehr als Energie- und Umwelttechnik

Dennoch ist mehr als die Summe der Unternehmen aus den Bereichen Energie- und Umwelttechnologie gemeint. Denn die sauberen Technologien sind solche, die verschiedene, schon lange bekannte Lösungen intelligent miteinander verzahnen. Der Kern bildet schließlich das so genannte „Smart Grid“, das dafür sorgt, dass beispielsweise Erneuerbare Energien ins Stromnetz eingespeist werden können oder aber über „Demand Response“ bestimmte Nachfrage induzierte Steuerungen ermöglicht.

Smart Grid als Herz der Branche

Das „Smart Grid“ ist der große Rahmen, der saubere Technologien aus vielen Bereichen miteinander kombiniert. Smart Home, Elektromobilität, Smart Metering, Erneuerbare Energien, Gebäudeautomation und Energieeffizienz – all diese Technologien lassen sich über das intelligente Stromnetz miteinander verzahnen und bilden damit quasi das Herz der Branche.

Wir von CleanThinking.de haben eine Kategorisierung nach Themenschwerpunkten versucht, die in der Navigationsstruktur des neuen CleanThinking.de ersichtlich ist. Folgende Bereiche stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Energie: Energieerzeugung, Energieverteilung und Energiespeicherung sowie die übergreifende, dezentrale Energiewende sind die zentralen Themen in der Kategorie Energie.
  • Mobilität: Wie sieht eine nachhaltige Mobilität der Zukunft aus? Welche Art von Verkehrswende ist notwendig? Das steht im Zentrum der Kategorie Mobilität. Dabei beschränken wir uns keineswegs auf das Elektroauto oder das Hybridauto, sondern schauen ebenfalls auf intelligente Verkehrskonzepte, intermodale Verkehrskonzepte, Verbesserung der Effizienz bestehender Fahrzeuge und viele andere Bereiche.
  • Effizienz: Die Kategorie Effizienz fasst zahlreiche Bereiche zusammen, die zu mehr Effizienz in Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Im Kern geht es um die Frage, wie eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft etabliert werden kann. Im Extremfall sogar ein Konzept, dass Produkte und Lösungen von der Wiege bis zur Wiege denkt – nach dem genialen Konzept von Prof. Braungart, das er Cradle to Cradle getauft hat. Dabei bezieht sich Effizienz insbesondere auf die großen Bereiche Energieeffizienz, Ressourceneffizienz, Produktionseffizienz und effiziente Produkte.
  • Industrie und Politik: Die Kategorien Industrie und Politik schließlich befassen sich einerseits mit der Fragestellung, wie die Dekarbonisierung der Industriesektoren Chemie, Stahl oder Zement gelingen kann. Andererseits geht es um die Frage, welche politischen Weichenstellungen getroffen werden – etwa mit dem European Green Deal, und was notwendig wäre, um tatsächlich die Klimaziele zu erreichen.

Der Markt ist heute stark auf Wachstum ausgerichtet. Da zählen beispielsweise die Bereiche Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektrolyse, die sowohl für die Mobilität als auch für den Sektor Gebäude/Wärme und natürlich die Industrie Relevanz haben wird. So hat beispielsweise Deutschland eine Nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt.

Aber auch viele andere Bereiche stehen vor der Explosion im positiven Sinne: Etwa die Elektromobilität mit ihren unglaublichen Vorteilen gegenüber den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Oder die Landwirtschaft, in der es um CleanFood geht, also pflanzliches oder synthetisches Fleisch aus den Laboren der Welt. Damit können insbesondere die Methan-Emissionen massiv reduziert werden.

Und natürlich zählt auch der gesamte Bereich der C02-Nutzung als Rohstoff im Zentrum der Aufmerksamkeit: Denn weniger CO2-Emissionen führen zu weniger Klimakrise und geringerer Erderwärmung. CO2 ist aber nicht nur ein Treibhausgas, sondern insbesondere ein wertvoller Rohstoff und Kohlenstoffträger – der bei der Produktion von synthetischem Fleisch, künstlichen Kraftstoffen, Zement und in unendlich vielen weiteren Sektoren weiterhelfen kann.

Saubere Technologien mit Fokus auf die Erreichung der Klimaziele

Es braucht eine ganze Reihe von Paradigmenwechseln, um tatsächlich die Klimaziele, also die Begrenzung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu erreichen. Wir müssen weniger oder alternatives Fleisch essen, wir müssen globale Lieferketten verkürzen und Abhängigkeit von übertriebener Globalisierung reduzieren. Wir müssen die Mobilität komplett vom Kopf auf die Beine stellen – und weiter mit dem Umbau der Energieversorgung vorangehen.

Diese Paradigmenwechsel sorgen für Markt für saubere Technologien mit Fokus auf die Erreichung der Klimaziele. Politische und gesellschaftliche Unterstützung ist in den allermeisten Ländern vorhanden. Im Zentrum dieser Webseite steht die Fragestellung: Welche Rolle spielen saubere Technologien bei der Lösung des Klimaproblems?

Cleanthinking als Werteordnung gegen die Klimakrise

Cleanthinking.de liefert seit 2009 die Fakten, News und Hintergründe rund um Cleantech. Dabei ist Cleanthinking als eine Denkweise zu verstehen, die das befürwortet, was Effizienz im Vergleich zum Status Quo erhöht oder beispielsweise sinnvoller mit knappen Ressourcen umgeht. Es ist keine radikale Denkhaltung, sondern eine klare Werteordnung, die all unser Handeln, unser Bestreben prägen sollte.

Natürlich ist die Bekämpfung des Klimawandels eine zentrale Herausforderung. Aber: Die Klimakrise kann mit solchen Technologien vermieden oder ihre Auswirkungen minimiert werden. Ganz nebenbei entsteht daraus eine Welt, in der es wahrscheinlicher ist, saubere Luft zu atmen, weniger krank zu werden und es möglich wird, sehr viel mehr Menschen mit Energie und Nahrung zu versorgen, als es heute denkbar ist. Gelingt dies, hat Cleanthinking seine Aufgabe erfüllt.