CO2-Emissionen: EU will strenge Reduktionsziele für Trucks und Busse

Trucks und Busse müssen bis 2030 30 Prozent geringere CO2-Emissionen haben, hat die EU in einer provisorischen Vereinbarung festgelegt

Die Europäische Union macht Ernst bei der Reduktion von CO2-Emissionen im Straßenverkehr. Nach den Autos sind nun die schweren Nutzfahrzeuge, also vor allem Trucks und Busse, an der Reihe. Nach dem Willen der EU soll deren CO2-Ausstoß um 30 Prozent sinken. Ein Aufschrei – analog zur Festlegung der Ziele für Autos – ist bereits aus der Nutzfahrzeug-Branche zu vernehmen. Die Entscheidung, die noch vom EU-Parlament abgesegnet werden muss, ist ein weiterer Push für Elektromobilität – mit und ohne Brennstoffzelle.

Damit ist die EU zum ersten Mal mit Zielen für die CO2-Emissionen von Trucks und Bussen vorgeprescht. Als Zwischenziel sollen die Truck-Emissionen bis 2025 um 15 Prozent reduziert werden. Als langfristiges Gesamtziel möchte die EU die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Die Reduzierung der Fahrzeugemissionen ist ein wesentlicher Teil, um dieses Ziel zu erreichen.

Die EU hatte im Dezember 2018 ihre Normen für CO2-Emissionen für Auto- und Lieferwagen festgelegt. Im Jahr 2030 verkaufte Neuwagen müssen im Vergleich zu den Werten von 2021 durchschnittlich 37,5 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Die Emissionen neuer Transporter müssen um 31 Prozent niedriger sein. Als Zwischenziel stimmte die EU zu, die CO2-Emissionen von Personenkraftwagen und Lieferwagen bis 2025 um 15 Prozent zu reduzieren.

Mit Clean Vehicles CO2-Emissionen reduzieren

Ziel der EU ist es auch, damit im Bereich der ‚Clean Vehicles‘ nicht den Anschluss zu verlieren und europäische Truck-Hersteller wie Daimler, Renault, Volvo oder andere, zum Umstieg auf elektrifizierte Trucks und Elektrobusse zu bewegen. Die Entscheidung der EU hat also nicht nur eine klimapolitische, sondern auch eine industriepolitische Bedeutung.

Natürlich setzt die EU damit aber auch die Staaten unter Druck, mehr in den Aufbau entsprechender Ladeinfrastruktur beispielsweise an Autobahnen zu investieren. Systeme wie Fastned sind auf dem Weg, dürften aber kaum die nötige Power haben, um neben Schnellladeinfrastruktur für Elektroautos auch entsprechende Infrastruktur für den LKW-Verkehr aufzubauen. Hier braucht es womöglich, etwa in Deutschland oder den Niederlanden, zusätzliche Gelder zur Beschleunigung des Prozesses.

Übrigens: Ursprünglich hatte das EU-Parlament sogar ehrgeizigere Ziele bei den Abgasgrenzwerten und CO2-Emissionen von Trucks und Bussen gefordert – aber Deutschland, Italien und andere Staaten blockierten deren Umsetzung.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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