Comfort Charge: Telekom rüstet Verteilerkästen ab April um
So löst die Telekom das Ladeproblem von Elektroautos.
Negativ formuliert, ist ein Rennen entbrannt um Fördergelder für den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Denn die Bundesregierung stellt dafür 300 Millionen Euro zur Verfügung. Positiv formuliert: Die Nutzung von Ladesäulen zum Strom laden für Elektroautos wird schneller einfach und komfortabel als gedacht. Das Engagement von Comfort Charge, einer Gesellschaft der Deutschen Telekom AG, unterstreicht: Das Elektroauto ist nicht mehr aufzuhalten.
Bereits ab kommendem Monat könnte Comfort Charge mit der Ausrüstung von Stromverteilerkästen beginnen. Etwa 12.000 solcher Verteilerkästen verfügen über eine eigene Stromversorgung und können sicher zu Ladeäsulen für Elektromobilität umfunktioniert werden. An jeder Station möchte die Telekom zwei Comfort Charge-Stationen errichten. 24.000 zusätzliche Stromtankstellen mit 22 Kilowatt extrem helfen, die Unsicherheit beim Kauf von Elektroautos zu reduzieren. Eingeschlossen sind 500 Schnellladestationen mit 100 Kilowatt.
Comfort Charge kooperiert mit Regionalversorgern
Das Geschäftsmodell funktioniert über die Einbeziehung der regionalen Energieversorger. Diese sollen die Infrastruktur von Comfort Charge nutzen dürfen. Im Gegenzug sind sie für die Abrechnung und Lieferung des Stroms verantwortlich. Außerdem muss entsprechender Parkraum geschaffen werden. Auch eine Beschilderung ist nötig. Beide Partner sind an den Einnahmen beteiligt. Das Interesse der Kommunen an dem Modell sei „sehr, sehr hoch“, sagte eine Sprecherin heise.de.
Bei der Finanzierung dieser Ladeinfrastruktur setzt die Telekom auf Mittel aus dem Förderprogramm für Ladeinfrastruktur, das 300 Millionen Euro umfasst. Dieses fördert Ladesäulen dann, wenn der Strom aus Erneuerbaren Energien stammt. Das ist natürlich ein ganz wesentlicher Bestandteil der Elektromobilität.
Das Rennen um den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland und Europa ist voll entbrannt. Super-Charging-Stationen von Tesla.Destination-Lader von Tesla. Hyperschnell-Ladeinfrastruktur an Autobahnen. Dazu die schon verfügbaren Ladesäulen. Und das System von Comfort Charge. Die Möglichkeiten für eAuto-Fahrer sind demnächst vielfältig und das berühmte Henne-Ei-Problem gelöst.
Interessant wird, wie schnell die Kommunen jeweils mit der Telekom entsprechende Verträge schließen und wirklich Auto-Ladestrom fließen lassen werden. Um die Abrechnung hinzubekommen, wäre es von Vorteil, wenn ein Mobile Smart Meter in das Kabel zum Aufladen integriert wird. So wie es das Cleantech-Startup Ubitricity macht. Für die Endkunden ist wichtig, dass die Lademöglichkeiten in entsprechende Apps wie der von Plugsurfing integriert werden.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.