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D-Wave Quantum erreicht Quantenüberlegenheit bei nützlichem Problem

Das kanadische Unternehmen D-Wave Quantum hat einen bedeutenden Durchbruch im Bereich des Quantencomputings erzielt. In einer am 12. März 2025 in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlichten Studie demonstrierte D-Wave, dass sein Quantencomputer mit Annealing-Technologie den leistungsstärksten klassischen Supercomputer bei der Lösung komplexer Simulationen magnetischer Materialien übertroffen hat.

Die Forscher von D-Wave Quantum führten Simulationen der Quantendynamik in programmierbaren Spingläsern durch – ein rechenintensives Problem der Materialsimulation mit bekannten Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei verglichen sie die Leistung ihres Advantage2Prototyp-Quantencomputers mit dem Frontier-Supercomputer des Oak Ridge National Laboratory.

Quantencomputer nutzen die Prinzipien der Quantenmechanik, insbesondere die Konzepte der Superposition und Verschränkung. Anders als klassische Computer, die mit Bits (0 oder 1) arbeiten, verwenden Quantencomputer Qubits, die gleichzeitig mehrere Zustände annehmen können. Dies ermöglicht es ihnen, bestimmte komplexe Berechnungen exponentiell schneller durchzuführen als herkömmliche Rechner.

Beeindruckende Ergebnisse:

  • D-Waves Quantencomputer löste die komplexeste Simulation in wenigen Minuten
  • Der klassische Supercomputer würde für die gleiche Aufgabe fast eine Million Jahre benötigen
  • Der Energieverbrauch des Supercomputers würde den jährlichen weltweiten Stromverbrauch übersteigen

Dr. Alan Baratz, CEO von D-Wave, betonte: „Unsere Demonstration der Quantenüberlegenheit bei einem nützlichen Problem ist eine Premiere in der Branche. Alle anderen Behauptungen von Quantensystemen, die klassische Computer übertreffen, wurden entweder angefochten oder betrafen die Erzeugung von Zufallszahlen ohne praktischen Nutzen.“

Bedeutung für die Materialforschung und saubere Technologien

Die Simulation magnetischer Materialien ist ein entscheidendes Forschungsgebiet mit weitreichenden Anwendungen in der Medizintechnik, Elektronik, Supraleitung und Sensorik. D-Waves Durchbruch eröffnet neue Möglichkeiten für die Entdeckung und Entwicklung innovativer Materialien.

Quantencomputing hat das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und der Entwicklung sauberer Technologien zu leisten. Einerseits können Quantencomputer bestimmte Probleme deutlich energieeffizienter lösen als klassische Computer. Andererseits ermöglichen sie neue Erkenntnisse bei zahlreichen Problemen, die als Schlüssel zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung gelten.

Im Bereich der Materialwissenschaften könnte die höhere und effizientere Rechenleistung von Quantencomputern beispielsweise dabei helfen, robuste und gleichzeitig leichte Materialien zu finden. Dies könnte zu Fortschritten in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen oder effizienteren Solarzellen führen.

Dr. Andrew King, leitender Wissenschaftler bei D-Wave, erklärte: „Diese Forschung beweist, dass D-Waves Quantencomputer zuverlässig Quantendynamikprobleme lösen können, die zur Entdeckung neuer Materialien führen könnten.“

Herausforderungen und Kontroversen

Trotz der beeindruckenden Ergebnisse gibt es in der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch Diskussionen über die Tragweite des Durchbruchs:

  • Klassische Berechnungsmethoden verbessern sich ebenfalls schnell
  • Forscher arbeiten an der Verbesserung klassischer Algorithmen, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen
  • Die Debatte über Quantenüberlegenheit bleibt lebendig
Computer von D-Wave Quantum

Miles Stoudenmire vom Flatiron Institute Center for Computational Quantum Physics kommentierte: „Das D-Wave-Team hat großartige Arbeit geleistet – aber klassisches Computing sollte noch nicht abgeschrieben werden. Wir sind immer noch im Rennen.“

Ausblick: D-Wave Quantum bringt Quantencomputer voran

D-Waves Erfolg markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung praktisch anwendbarer Quantencomputer. Die Ergebnisse validieren den Ansatz des Unternehmens, sich auf Annealing-Quantencomputer zu konzentrieren, die zwar in ihren Anwendungen begrenzter, aber leichter skalierbar sind als universelle Quantencomputer.

Mit dem Advantage2-Prozessor, der viermal größer ist als der in dieser Studie verwendete Prototyp, plant D-Wave, die Simulationen auf Tausende von Qubits auszuweiten. Dies verspricht noch leistungsfähigere Quantenberechnungen in naher Zukunft.

Die Quantencomputing-Landschaft bleibt dynamisch, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Technologie weiterentwickelt und welche praktischen Anwendungen in den kommenden Jahren entstehen werden. Insbesondere im Bereich der sauberen Technologien und Nachhaltigkeit könnte Quantencomputing eine Schlüsselrolle spielen, indem es hilft, komplexe Probleme in Bereichen wie Energieeffizienz, Materialoptimierung und Klimamodellierung zu lösen.

Zuletzt hatte D-Wave einen Quantencomputer an das Forschungszentrum Jülich verkauft. Das zeigt, dass sich das Unternehmen durch die jüngsten Erfolge und gute Geschäftszahlen an die Spitze der Quantencomputing-Branche setzen konnte. Ende März 2025 steht ein jährliches Event des Unternehmens bevor, dem weitere Impulse für die D-Wave Quantum Aktie ausgehen könnten. Heute legte der Aktienkurs um 40 Prozent zu.

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