Deal mit CCIV: Lucid Motors geht an die NASDAQ und sammelt 4,4 Milliarden Dollar ein
Wird Lucid Motors damit zum ernsthaften Tesla-Rivalen? Der Lucid Air, das erste Fahrzeug des Unternehmens, ist vielversprechend.
Der von Peter Rawlinson geführte Hersteller von Luxus-Elektroautos, Lucid Motors, geht an die NASDAQ. Wie mittlerweile üblich vollzieht das Unternehmen den Börsengang über einen Unternehmenszusammenschluss mit einem bereits gelisteten Unternehmen. Partner ist die Gesellschaft Churchill Capital Corp IV (NYSE:CCIV). Es ist der bislang größte SPAC-Deal dieser Art. Der Vorgang, der im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein soll, spült dem Autobauer 4,4 Milliarden Dollar in die Kassen – um damit zum Tesla-Rivalen aufzusteigen?
Peter Rawlinson – vor Jahren eine der wichtigen Figuren bei Tesla – wird Lucid weiterhin zusammen mit dem Rest des erfahrenen Führungsteams des Unternehmens leiten. Churchill’s Führungsteam und die Gruppe der operativen Partner werden aktiv wichtige Einführungen und Beziehungen erleichtern und Produkt-, Design- und Industrieeinblicke liefern.
Lucid geht an die Börse, um die nächste Phase des Wachstums zu beschleunigen, während auf die Markteinführung der neuen, rein elektrischen Luxuslimousine Lucid Air im Jahr 2021 hingearbeitet wird, gefolgt von dem leistungsstarken Luxus-SUV Gravity im Jahr 2023.
Lucid hat seinen Hauptsitz im Herzen des Silicon Valley in Newark, Kalifornien, und profitiert enorm von Kaliforniens zukunftsorientiertem, innovationszentriertem Geschäftsumfeld.
Durch ein grundlegendes Umdenken bei der Konstruktion von Elektroautos hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eine „branchenführende Effizienz des Antriebsstrangs und neue Leistungsniveaus“ erreicht. Das freilich muss sich im Alltag mit dem Lucid Air in Zukunft beweisen. Das Unternehmen hat Erfahrungen im Rennsport gesammelt, dort bereits die Batterie-Technologie erprobt und verbessert.
CCIV ist der Meinung, dass Lucids überlegene und bewährte Technologie, unterstützt durch die klare Nachfrage nach nachhaltigen EVs, Lucid zu einem äußerst attraktiven Investment für die Aktionäre von Churchill Capital Corp IV macht, von denen viele einen verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit haben. Wir freuen uns, mit Peter und dem Rest des Lucid-Führungsteams zusammenzuarbeiten
Michael Klein, Chairman und CEO von CCIV
Das Wachstum von Lucid soll den Gemeinden zugute kommen, in denen das Unternehmen tätig ist, insbesondere in Kalifornien, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, und in Arizona, wo das Unternehmen seine Fahrzeugfertigung von Grund auf neu aufgebaut hat, sowie seine hauseigene EV-Antriebsstrang-Fertigungsstätte. Darüber hinaus hat Lucid bereits eigene Einzelhandelsstandorte in Kalifornien und Florida eröffnet und wird seine Einzelhandels- und Servicepräsenz in den USA bis 2021 weiter ausbauen.
Die Finanzierung aus der Transaktion wird auch für den Ausbau unserer Produktionsstätte in Arizona verwendet, die die erste auf der grünen Wiese errichtete Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge in Nordamerika ist und bereits für die Vorserienfertigung des Lucid Air genutzt wird.
Peter Rawlinson, CEO und CTO von Lucid
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Die Anlage in Arizona soll in den kommenden Jahren in drei Phasen ausgebaut werden und ist darauf ausgelegt, im großen Maßstab etwa 365.000 Einheiten pro Jahr zu produzieren.
Lucid beschäftigt derzeit fast 2.000 Mitarbeiter in den USA und beabsichtigt, weiterhin schnell zu wachsen, um die Expansion des Unternehmens zu unterstützen, wobei bis Ende 2022 voraussichtlich 3.000 Mitarbeiter im Inland hinzukommen werden.
2018 steckte Lucid Motors in Turbulenzen und finanziellen Schwierigkeiten. Erst der Einstieg eines Fonds aus Saudi-Arabien, der sich mit mehr als einer Milliarde am Unternehmen beteiligte, konnte die weitere Entwicklung sichern. Bis heute wird über den Bau einer weiteren Autofabrik in Saudi-Arabien spekuliert.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
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