Die Einsatz der Elektromobilität im innerstädtischen Transportverkehr wird rasant zunehmen: Der Einschätzung des Technologieberaters Peter Fintl zufolge, werden bis 2025 rund die Hälfte aller leichten Transportfahrzeuge bis 3,5 Tonnen elektrifiziert sein. Gründe: Das Angebot der etablierten Hersteller wächst und immer kleinteiligere öffentliche Förderung setzt sich durch. Mit E-Mobil Invest fördert jetzt das Umweltministerium in Thüringen Elektromobilität in kommunalen Unternehmen.
Viele Transportfahrten könnten mit Elektrofahrzeugen auch in der Nacht oder zumindest außerhalb des Großstadtverkehrs unternommen werden – weil Elektroautos im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen leise sind. Auch darin liegt ein Grund, warum Thüringen mit dem Programm „E-Mobil Invest“ nun Elektromobilität in kommunalen Unternehmen fördert – bis 2020 immerhin mit rund einer Million Euro. Die Förderrichtlinie tritt Ende des Monats in Kraft und kombiniert etablierte und neue Förder-Instrumente für Elektromobilität erstmals in einer Richtlinie.
Unter die Förderrichtlinie könnte mit Serienstart im kommenden Jahr auch der neue Volvo-LKW passen, den wir hier vorgestellt haben. Jetzt ist dieser Volvo E-Truck auch als Müllfahrzeug für kommunale Unternehmen in Göteborg präsentiert worden:
E-Mobil Invest: Drei Bausteine für kommunale Elektromobilität
Neu ist die Umrüstung vorhandener Nutzfahrzeuge im Unternehmens-Fuhrpark. Damit können ältere Fahrzeuge mit schlechten Abgaswerten zum sauberen und klimaneutralen E-Fahrzeug verwandelt werden. Der Umbau wird zu 40 Prozent gefördert, für Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sind maximal 8.000 Euro möglich, für Nutzfahrzeuge über dieser Grenze sind maximal 15.000 Euro Zuschuss drin.
Zweiter Baustein im neuen Förderpaket ist die Beihilfe beim Kauf von reinen Elektrofahrzeugen. Hier werden verschiedene Fahrzeugarten gefördert: PKW, Kleintransporter und Nutzfahrzeuge. Der Fördersatz liegt ebenfalls bei 40 Prozent, auch hier gibt es maximal 8.000 EUR bzw. maximal 15.000 EUR. Die Grenze liegt ebenfalls bei einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen, alle Fahrzeuge mit höherem zulässigem Gesamtgewicht können mit der höheren Summe gefördert werden.
Der dritte Baustein von „E Mobil Invest“ ist die Ausbau-Offensive auf Basis der Thüringer Ladesäuleninfrastruktur-Strategie (LISS). Die LISS-Förderung läuft seit Januar 2017 erfolgreich, Land und Bund unterstützen den Aufbau eines flächendeckenden Ladesäulennetzes in Thüringen durch eine Kooperation aller Energieversorger. Bis zum Jahr 2020 bauen die 32 Stadtwerke und die TEAG 370 neue E-Tankstellen in ganz Thüringen. Bereits heute sind 181 neue Ladesäulen am Netz.
Die neue Richtlinie setzt den rechtlichen Rahmen zur Förderung der E-Mobilität in kommunalen Unternehmen bis Ende des Jahres 2020.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.