Französische Ministerien erlauben EasyMile ohne Personal an Bord in gemischtem Verkehr auf öffentlichen Straßen zu fahren.
Autonomes Fahren ist ein wichtiger Teil der dringend notwendigen Verkehrswende in den Städten Europas und weltweit. Umso bemerkenswerter ist, dass das Cleantech-Unternehmen EasyMile mit seinen fahrerlosen Shuttles nun erstmals eine Zulassung erhalten hat, im gemischten Verkehr auf öffentlichen Straßen zu fahren. Beteiligt waren das Verkehrsministerium, das Ministerium für ökologische Transformation und das Innenministerium. Eingesetzt wird der EasyMile-Shuttle nun im Rahmen der Stufe-4-Autonomie im Rahmen eines Pilotprojekts auf einem medizinischen Campus in Toulouse.
2019 hatte EasyMile den weltweit ersten Shuttle ohne Aufpasser präsentiert, wie Cleanthinking hier berichtete. Nun also der nächste gewichtige Meilenstein für das Cleantech-Unternehmen.
Die Genehmigung wurde vom französischen Verkehrsministerium und dem Ministerium für ökologische Transformation auf Anraten des Innenministers für das Pilotprojekt in Toulouse erteilt: ein öffentlicher Dienst auf dem medizinischen Campus “Oncopole” im Süden der Stadt, der gemeinsam mit Alstom und anderen Projektpartnern realisiert wurde.
Die bereits im Juni erteilte Genehmigung zeigt das Vertrauen in die Technologie zum autonomen Fahren von EasyMile Technologie, denn die Genehmigung wurde lange vor der für September 2022 geplanten Umsetzung eines Erlasses erteilt, das den Verkehr autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen in Frankreich erlaubt. Das Cleantech-Unternehmen hat nach eigenen Angaben strenge Tests und Probeläufe bestanden, die die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Technik unter Beweis stellten.
„Das ist ein großer Schritt in Richtung echter Kommerzialisierung des autonomen Fahrens – Sowohl auf Privatgeländen, als auch auf öffentlichen Straßen. Die Einsatzmöglichkeiten für unsere Technologie, die sich zum Ziel setzt Menschen und Güter nachhaltig zu transportieren, nehmen weiter zu, insbesondere an Standorten wie Campussen, Gewerbegebieten, Industriestandorten und Gemeinden. Ich freue mich auf die Zukunft, denn immer mehr intelligente Transportmittel für den Erfolg der “Shared Mobility” werden eingeführt“, sagte Benoit Perrin, General Manager bei EasyMile.
Das vollständig fahrerlose Produktportfolio von EasyMile ist in den letzten 18 Monaten stark gewachsen. EasyMile war der erste Anbieter von autonomen Shuttles, der in Frankreich einen vollständig fahrerlosen Betrieb auf Privatgelände einführte, danach folgten zahlreiche weitere autonome Level-4-Einsätze in mehreren Regionen weltweit.
Dazu gehören die kontaktlose Auslieferung von Lebensmitteln in Nordamerika, Einsätze in Skandinavien, das preisgekrönte, vollständig fahrerlose BusBot-Shuttle im “Coffs Harbour Botanic Garden” in Australien und jetzt der “Oncopole”-Service in Frankreich.
Das Unternehmen EasyMile ist einer der erfahrensten Anbieter von autonomen Level-4-Implementierungen und mit sieben solcher Einsätze bisher Marktführer.
Teil eines nationalen autonomen Mobilitätsprojekts
Der Service bei Oncopole verkehrt zwischen dem Haupteingang und dem abgelegenen Parkplatz auf einer über 600 Meter langen Route, die von zahlreiche Verkehrsteilnehmenden genutzt wird. Dazu gehören Fahrradfahrende, zu Fuß Gehende sowie herkömmliche Autos und Busse. Bis Ende des Jahres soll der Service komplett fahrerlos sein.
Als Teil dieser Projektpartnerschaft wird Alstom ein Subsystem beitragen, das eine modifizierte V2X-Kommunikation verwendet, um die für das Überqueren von Ampeln erforderlichen Sicherheitsbeschränkungen entsprechend zu integrieren. Weitere Projektpartner sind Toulouse Métropole und IUCT-Oncopole.
Das Projekt wird mit Unterstützung des Investissement d’avenir de l’État (Investitionen des Staates in Forschung & Entwicklung) unter der Leitung von ADEME im Rahmen der Ausschreibung EVRA (Autonomous Road Vehicle Experimentations) durchgeführt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.